Handball: Bayers Verjüngungskur und fast nur Endspiele

Durch die Liga-Reform steigen diesmal sechs Teams aus der Regionalliga absteigen. Uerdingen will den zehnten Platz.

Uerdingen. Es könnte das verflixte siebte Jahr für den Handball-Regionalligisten SC Bayer Uerdingen werden. Denn noch nie seit dem Aufstieg 2003 stand die Mannschaft vom Löschenhofweg zum Saisonbeginn vor so vielen Unwägbarkeiten. "In dieser Spielzeit ist alles möglich. Jedes Spiel wird ein Endspiel, denn bei sechs Absteigern kann viel passieren”, sagt Trainer Jörg Förderer, der zumindest den rettenden zehnten Platz belegen will.

Dank der Strukturreform des Deutschen Handballbundes, der ab 2010/2011 mit einer eingleisigen zweiten Liga und einer vier Ligen umfassenden dritten (Regional-) Liga starten wird, droht im deutschen Handball der Massenabstieg, der sich bis in die Oberliga durchziehen wird.

Hinzu kommt, dass gleich acht neue Spieler ab Sonntag (17 Uhr) für Krefelds ranghöchstes Handballteam auf Tore und Punktejagd gehen. Handballchef Manfred Fothen und Trainer Jörg Förderer verpassten der Mannschaft nochmals eine Verjüngungskur, die nun mit einem Durchschnittsalter von nur 21 Jahren die Kastanien aus dem Feuer holen soll. Zwar streifte Förderer in den beiden vergangenen Testspielen wieder das Trikot über. Beim ersten Spiel, ausgerechnet gegen den haushohen Aufstiegsfavoriten und Vizemeister TuS Wermelskirchen, der im Vorjahr noch unter dem Namen TuS Niederwermelskirchen firmierte, will der Trainer jedoch ausschließlich auf der Bank sitzen. Denn die Trauben dürften im Bergischen einfach zu hoch hängen. "Wermelskirchen hat die bestbesetzte Mannschaft, dahinter folgen mit Hagen, Ferndorf und Rheinhausen drei weitere Topmannschaften. Neben den Aufsteigern sind natürlich die Zweitvertretungen der Bundesligisten die großen Unbekannten und irgendwo da mittendrin werden wir uns tummeln”, sagt der 36-Jährige, der sich mit Thomas Molsner einen erfahrenen zweiten Ex-Bundesligaprofi als Co-Trainer an die Seite holte.

In den vergangenen Tagen lag beim Training das Hauptaugenmerk auf der Abwehrarbeit. Denn zu brav gingen die neuen baumlangen Kerle um Heider Thomas, Pascal Mertens, Damian Janus oder Stephan Pletz in den Testspielen zu Sache. "Uns fehlt diesmal der überragende Spieler wie Thomas Pannen, dafür sind wir breiter aufgestellt - und das auf gleich jeder Spielposition", sagt Förderer. Um das Auftaktprogramm sind die Uerdinger wahrlich nicht zu beneiden. Im ersten Heimspiel geht es gegen die Bundesligareserve von GWD Minden, danach folgt die Auswärtsbegegnung in Hagen, ehe Ende des Monats mit der Ibbenbürener Spielvereinigung ein Gegner in Uerdingen auftaucht, der bezwungen werden muss. "Nur mit einer guten Heimbilanz können wir überleben”, so Förderer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort