Kultur Spielt Krefeld im Beuysjahr nur zweite Geige?

Krefeld · Die Feierlichkeiten zum 100. des Künstlers 2021 werden Thema im Kulturausschuss.

 Joseph Beuys, mit Hut, ist eine Art Kunst-Ikone. Er ist 1921 in Krefeld geboren. Was macht die Stadt eigentlich zum Beuysjahr?

Joseph Beuys, mit Hut, ist eine Art Kunst-Ikone. Er ist 1921 in Krefeld geboren. Was macht die Stadt eigentlich zum Beuysjahr?

Foto: dpa/Dürrwald

2021 wird ein Joseph-Beuys-Jahr. Der 1921 in Krefeld geborene Künstler hat weltweite Strahlkraft, bis heute. Seine Ideen von einem erweiterten Kunstbegriff, der den Menschen als ein Wesen zwischen Natur und Geist in den Mittelpunkt der Kunst stellt, prägte Generationen von Künstlern.

Schon bei der jüngsten Sitzung des Denkmal- und Kulturausschusses versprach man, vorzustellen, was Krefeld anlässlich 100 Jahre Beuys plane. Hierzu soll es nun bei der kommenden Sitzung der Kulturpolitiker der Stadt am Dienstag, wie es heißt, einen mündlichen Bericht geben. Wissen wir zwar noch nicht, was dort genau gesagt, welche Pläne vorgestellt oder welcher Planungsstand referiert wird, so dürfen wir doch selbst gerne schon einmal Wünsche äußern; was wäre ein würdiger und vor allem kreativer Umgang der Stadt mit diesem Jubiläum?

Die Beuys-Feierlichkeiten in NRW werden zentral durch das Land koordiniert, unter der Schirmherrschaft von Armin Laschet wird das Projekt „100 Jahre Joseph Beuys“ in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf als Träger gestaltet. Was heißt das für die Geburtsstadt des Künstlers, Krefeld? Sind wir außen vor? Federführend wird die Stadt nicht sein können – was sehr schade ist, denn der berühmte Sohn der Stadt hätte gerade im Jubiläumsjahr eine prägende Marke für Krefeld werden können. Schaut man sich auf der Webseite zum Jubiläum um, findet sich schon jetzt die Ankündigung zu einer Ausstellung ab Oktober 2021 im Kaiser-Wilhelm-Museum „Künstler der Zukunft – Beuys und Duchamp“. Letzterer ist vor allem einer breiten Öffentlichkeit bekannt durch seine Readymades – man denke an „Fountain“ aus 1917 (Das Urinal). Angesichts der zahllosen Programmpunkte in Düsseldorf eine eher dürre Aussicht auf das Krefelder Beuys-Jahr. Wir würden uns große Aktionen, im Geiste der „Sozialen Plastik“, wünschen. Die den Gedanken in das 21. Jahrhundert tragen, hier in Krefeld, als eine Stadt, die gerade durch seine soziale und gesellschaftliche Diversität ein idealer Ort dafür sein könnte.

Was ein Muss sein sollte: Beuys’ Familie lebte bei seiner Geburt im Haus Nr. 5 am Alexanderplatz, siedelte sie auch später nach Kleve um. Das zumindest „idealistische“ Geburtshaus muss endlich als solches kenntlich werden. Bislang fehlt jeder Hinweis vor Ort.

Infos zu Beuys 2021 unter:

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