KWM: Das Museum öffnet erst 2014

Das Haus hat bereits zwei Jahre leergestanden, bevor überhaupt Arbeiter anrücken.

Krefeld. Das Kaiser-Wilhelm-Museum wird wohl erst im Frühjahr 2014 wieder eröffnen können. Das geht aus einer Ausschreibung der Stadt Krefeld hervor, die am Samstag unter anderem in der WZ erschienen ist.

Als „Ausführungszeit“ für die Arbeiten in rund 30 verschiedenen Gewerken wird dort Januar 2012 bis Februar 2014 angegeben. Im Anschluss daran müssen die Angestellten und die Kunstwerke erst wieder an den Karlsplatz umziehen.

Damit ist offiziell, was Insider lange befürchtet hatten: Die Sanierung des Hauses entwickelt sich zur schier unendlichen Geschichte. Das Museum ist bereits seit Januar 2010 geschlossen und hat somit zwei Jahre leer gestanden, bevor überhaupt die erste Wand aufgerissen wird.

Auch der Zeitpunkt der Wiedereröffnung verschiebt sich nochmals von 2013 auf 2014. Am Ende wird das Haus wohl fast fünf Jahre geschlossen sein.

Der Grund für die Verzögerung liegt in einer Serie von verwaltungsinternen Pannen. So gab es, als das Haus im Januar 2010 dichtgemacht wurde, nicht einmal ein Depot für die Unterbringung der Kunstwerke. Erst im März 2011 wurden sie ins Zwischenlager in Uerdingen gebracht.

Als viele glaubten, nun könne es endlich losgehen, wurden Fehler bei der Suche nach Baufirmen und Handwerkern publik. Im Juli kassierte der Vergabeausschuss die alte Ausschreibung, weil sie nicht europaweit erfolgt war, wie es neuerdings Vorschrift ist. Bis zum Beginn der zweiten Ausschreibung sind nun weitere drei Monate ins Land gegangen.

Schon jetzt steht fest: Die Verzögerung wird Geld kosten. Da die Stadt für das Depot in Uerdingen Miete bezahlt, werden dort zusätzliche Summen fällig — die Rede war von geschätzten 120 000 Euro.

Da die Gesamtkosten der Sanierung laut Ratsbeschluss auf 13,5 Millionen Euro gedeckelt sind, befürchtet Kulturdezernent Roland Schiffer Abstriche bei der Architektur. Schon im Juli hatte er die Kollegen von der Bauverwaltung kritisiert: „Wie man sich bei der Vergabe so aufs Glatteis begeben konnte, ist mir schleierhaft. Das ist nicht gut für das Ansehen der Verwaltung.“

Nun sind die Vorschriften offenbar erfüllt. Bis Mitte Dezember können sich Betriebe für die einzelnen Gewerke bewerben. Die Palette reicht vom Abbruch über Tischlerarbeiten, Klimatechnik und Entwässerung bis hin zu Elektro- und Nachrichtentechnik.

Nach der Sanierung soll das Haus am Karlsplatz über einen komplett neuen Eingangsbereich verfügen, das jetzige Treppenhaus wird abgerissen. Das Dach soll angehoben werden, um Platz für zusätzliche Räume zu schaffen. Auch wird das Museum komplett klimatisiert sein. Doch auf all das müssen Krefelds Kunstfreunde deutlich länger warten, als dies ursprünglich einmal geplant war.

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