Chorkonzert in der Friedenskirche: Die Noten fließen aus Freude über Gott

Haydns „Harmoniemesse“ löst beim Publikum Begeisterung aus.

Krefeld. Ein Instrumentalstück stimmte die Zuhörer ein auf das erste Chorkonzert der Saison: Leo Janáeks Suite für Streichorchester aus dem Jahr 1877 erklang am Dienstag in der Friedenskirche. Damit lieferten die Mitglieder der Niederrheinischen Sinfoniker unter Leitung von Maria Benyumova einen tänzerisch heiteren Start.

Ein deutlicher Kontrast folgte mit dem ersten Auftritt des Konzertchors. Denn die Komposition „Dona nobis pacem“ (Gib uns Frieden) des 1946 geborenen Letten Péteris Vasks greift alte Kirchenmusik auf. Die instrumentale Einleitung erinnert kurz an Mahlers Adagietto, doch dann setzt der Chor mit einem beschwörenden Gesang ein.

Die Stimmen klingen sehr weich, harte Konsonanten sind kaum zu hören. Der Gesang erlebt eine dramatische Steigerung und endet im schönen Verhallen und Schwebenlassen der Stimmen.

Joseph Haydn Missa B-Dur, auch als „Harmoniemesse“ bekannt, zieht ganz andere Register. Die Heiterkeit gewinnt die Oberhand, wie es Haydn schon zu Lebzeiten vorgeworfen wurde. Aber diese Kritik muss ihn nicht so sehr gestört haben: „Wenn ich an Gott denke, so ist mein Herz voll Freude, dass mir die Noten nur so von der Spule laufen. Und da mir Gott ein fröhliches Herz gegeben hat, wird er mir schon verzeihen, dass ich ihm fröhlich diene“, hat er erklärt.

Diese Philosophie setzt die junge Chordirektorin Benyumova mit ebenso viel Freude um. Sie entlockt dem Chor zahlreiche fröhliche Jubelgesänge. Die Sänger, Instrumentalisten und Solisten — Anja Maria Kaftan (Sopran), Lilia Tripoldi (Mezzosopran), Wolfgang Klose (Tenor) und Andrew Nolen (Bass) — lassen ihre Stimmen zu einem harmonischen Ganzen verschmelzen, das dem populären Namen der Haydn-Messe alle Ehre macht. Das Publikum in der bestens besuchten Friedenskirche dankte mit einem langen Applaus.

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