Das Düsseldorfer Schumann-Haus soll ein richtiges Museum werden

Im Herbst 2020 sollen die Baumaßnahmen abgeschlossen sein. Cellist Thomas Beckmann muss übergangsweise seine Wohnung räumen, kann aber im Haus wohnen bleiben.

Das Düsseldorfer Schumann-Haus soll ein richtiges Museum werden
Foto: dpa

Düsseldorf. Nach einer langwierigen Planungsphase steht nun fest, das Schumann-Haus wird ein vollwertiges Museum. Falls die nun vorgelegten Pläne von Ausschüssen und Rat angenommen werden. Das allerdings mit erheblichen Verzögerungen, war in dem Ratsbeschluss vom Februar 2017 noch eine Fertigstellung der Arbeiten für das erste Quartal 2019 anvisiert, so rechnet man jetzt mit der Eröffnung des Museums erst im Herbst 2020. Zudem haben sich die geplanten Gesamtkosten von 3 Millionen auf 3 740 000 Euro erhöht. Werden auch die auf 533 000 Euro geschätzten Kosten für die Ausstattung des geplanten Museums von dem „Förderverein Schumann-Haus Düsseldorf“ übernommen.

Eine Sanierung des musikhistorisch bedeutenden Hauses, in dem die Familie Schumann ab 1852 lebte, war schon seit Jahren auf der Agenda. Das marode Tragewerk erforderte zeitnahe Maßnahmen, aber auch der Zustand der technischen Anlagen war besorgniserregend. Inwieweit und in welchem Umfang das Haus museal genutzt werden kann, stand indes zur Diskussion. Nicht zuletzt bedingt durch den Mieter im zweiten Obergeschoss, dem Cellisten Thomas Beckmann, dessen langfristiger Mietvertrag Planungen für einen gesamten Umbau des Hauses nicht möglich machte.

Nun wird das Museum — bildlich gesprochen — um die Mietwohnung herum gebaut. Beckmann, der alternative Wohnungen stets ablehnte, darf also im Haus verbleiben, muss allerdings während der Baumaßnahmen zeitweilig ausziehen. Das historische Treppenhaus wird nicht Teil des Museums und als separater Zugangsweg zur Mietwohnung dienen, lediglich im Brandfall soll sie als Rettungsweg für das Museum genutzt werden. Es ist auch geplant, das Museum sukzessive zu erweitern, sobald weitere Räumlichkeiten, zu denen auch die Nebengebäude zählen, zur Verfügung stünden. Vorerst fokussiert sich das geplante Museum auf die ehemaligen Wohnräume der Schumanns im 1. Obergeschoss. Inklusive Keller und Erdgeschoss und einem geplanten Anbau auf der Rückseite des Hauses werden um die 650 Quadratmeter zur Verfügung stehen, davon entfallen 275 Quadratmeter auf die Ausstellungsfläche. Die Planungen für die Ausstellung werden durch das Kölner Büro resd durchgeführt.

Der Anbau, der allerdings denkmal-rechtlich noch genehmigt werden muss, war nötig, da aus Brandschutzgründen eine zusätzliche Treppe eingebaut werden muss. Zudem wird durch einen Aufzug auch der Barrierefreiheit Rechnung getragen. Der Anbau wird sich über die gesamte Rückfront des ersten Obergeschosses erstrecken und somit die Gesamtwirkung des Hinterhofes massiv verändern. Besonders bedenkenswert, da das Haus als einzige noch in historischer Bausubstanz erhaltene Wohnung der Schumanns gilt. Dies würde sich in Teilen durch die massiven Umbauten ändern.

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