Galerie Heidefeld zeigt "Women Art": Zwischen Kunst und Kitsch

Neun Positionen bei „Women Art“.

Krefeld. Die Galerie Heidefeld & Partner zeigt derzeit eine Gruppenausstellung, deren Titel mehr verspricht, als die gezeigten Werke insgesamt halten können. In der Schau „Women Art 2011 — Neun Positionen der europäischen Gegenwartskunst“ können vielleicht drei der Künstlerinnen dem Anspruch gerecht werden.

Erika Posts Tonskulpturen, die durch Kupferoxid eine rostrote Farbe erhalten haben, verstehen durch ein Spiel mit der Vergänglichkeit anzusprechen. Ein weiblicher Torso weist am Bauch eine gezackte Narbe auf, von der sich Rissspuren wie kleine Äderchen fortsetzen. Fünf kugelige Objekte — „Ursprung“ betitelt — haben die Anmutung von geplatzten Fruchtschalen oder Eiern.

Sonja Kalbs Bilder schwanken zwischen figürlich und abstrakt. Die Silhouette eines Doms schimmert unter einer weißen Übermalung hervor. Abstrakte Studien in Türkis, Dunkelblau und Schwarz bekommen durch den Titel einen Bezug. „Meeresschatten“ hat die Künstlerin ihren Blick in die Tiefe genannt.

Von Katharina Lichtenscheid sind unter anderem vier abstrakte Querformate zu sehen. Gedeckte Farben beherrschen die horizontal strukturierten Gemälde. Die Farbe ist verwischt, Abdruckspuren sind sichtbar. Trotz konventioneller Technik entwickeln die Kompositionen eine eigenständige Kraft.

Sicher nicht auf der Höhe der Zeit sind Alisa Gibet mit ihren traditionellen, teils kitschigen Ballettimpressionen und Julia Wessel mit ihren gegenständlichen Architektur- und Landschaftserkundungen sowie Stillleben. Sophie Voigt-Chadeyrons Expressionismus erreicht ebenfalls keine Originalität. Des Weiteren sind Werke von Carola Paschold, Jani Schwittmann und Angelika Jelich zu sehen. kMs

Ostwall 64-66. Mo.-Fr., 10-18 Uhr, Sa., 10-14 Uhr. Bis 12. November.

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