Kunst Irmtraut Helten schließt ihr Atelier

Krefeld · Nach 20 Jahren ist an der Petersstraße Schluss. Doch künstlerisch arbeiten will sie weiterhin.

 Künstlerin Irmtraut Helten vor ihren Arbeiten in ihrem „Atelier 53“ an der Petersstraße, welches sie nach 20 Jahren bald schließen möchte.

Künstlerin Irmtraut Helten vor ihren Arbeiten in ihrem „Atelier 53“ an der Petersstraße, welches sie nach 20 Jahren bald schließen möchte.

Foto: Andreas Bischof

Malen hat ihr Leben geprägt, ja mehr noch: „Malen ist mein Leben“, sagt Irmtraut Helten. Deshalb wird sie auch Pinsel und Spachtel nicht weglegen, selbst wenn sie im Frühjahr nach über 20 Jahren ihr „Atelier 53“ an der Petersstraße schließt. Sie wolle sich nur irgendwo in Krefeld kleiner setzen, erklärt die 72-jährige Künstlerin. Ihre Bilder werden bis Ende März dort zu sehen sein.

Man nehme: Frisches Ei, geschlagen und geschüttelt, dazu Dammarharz, das ist das Harz von Laubbäumen, vermischt mit Balsam-Terpentinöl und Zitrone. „Dann rühre ich Farbpigmente in die Emulsion und habe so meine eigenen Farben hergestellt. Diese Ei-Tempera ist seit dem Mittelalter bekannt und somit älter als Öl“, erzählt die Malerin. „Kirchen und Fresken wurden damit gemalt. Mit Sand und Steinchen versehen wird sie haptisch.“ Dieses Mischen sei eine befriedigende und sinnliche Arbeit, berichtet sie weiter.

Wie bekannt sie und ihre Werke seien, belegten Käufer in Florida, St. Petersburg, Österreich und Deutschland. Ihre Teilnahmen an der „art fair“, der Kunstmesse in Köln und der „Art“ Karlsruhe haben sie unter anderem bekannt gemacht.

Es sind zwei Themenbereiche, die Helten in ihren Bildern miteinander verbindet. Da ist der Mensch, der einzeln oder in Gruppen dargestellt wird. Aus dieser Thematik ergeben sich figürliche Gruppenbilder, in denen die Malerin eine Bildkomposition aufbaut und die sich bewegenden Körperformen zueinander in Beziehung setzt.

Sie werden nicht im Detail ausgeführt. In Teilbereichen verschmelzen sie mit ihrer Umgebung. Durch diese Unbestimmtheit erscheinen sie, als würden sie nicht alles preisgeben, als bewahrten die Menschen in diesen Bildern etwas für sich. Dem entspricht auch ihre Gesichtslosigkeit.

Helten sagt dazu: „Ich möchte dadurch den Betrachter dazu animieren, den Menschen immer nur als Ganzes zu betrachten und ihm gleichzeitig auch die Möglichkeit eröffnen, sich selbst oder einen Bekannten in den einzelnen Figuren wiederzuentdecken.“

Der zweite Themenbereich der Künstlerin ist ein spezifisch malerischer. Helten: „Hier steht die Farbe, ihre räumliche und emotionale Wirkung, aber auch ihre Materialität und Struktur im Vordergrund. Es ist freie Malerei ohne Gegenstandsbezug.“

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