Kommentar Marode Sportstätten - Langer Atem ist nötig

Grotenburg, Badezentrum und Eishallen - Für die Sanierung der Sportstätten wird ein langer Atem gebraucht.

Stephan Esser

Stephan Esser

Foto: Dirk Jochmann

Es rostest vor sich hin an Geländern, es brökelt rundherum an Putz und Gemäuer oder es tropft der ein oder andere Hahn an Waschbecken, oder aus lecken Leitungen – für rund eine Million Euro wird die schmucke Rennbahn saniert, damit das Kleinod im Stadtwald wieder als das gelten kann, was es ist: Eine stilbildende Oase, die Tausende lockt zu Galopprennen oder zum Kino im Sommer.

Eine Million Euro – das ist ein Klacks, gemessen an dem, was es kosten wird Grotenburg, Badezentrum oder Eishallen wieder auf Kurs zu bringen. Eine Million Euro – das deckt bei diesen drei Projekten nicht einmal die Planungskosten eines jeden einzelnen Objektes. Ein Vierteljahrhundert nach der Grundsanierug mit Landesmitteln und zweistelligem Millionenbetrag in den 90er Jahren haben nun wieder Handwerker auf der Rennbahn das Sagen.

Und ein Blick zurück in die nahe Vergangenheit verdeutlicht, was es heißt, solche Projekte zu stemmen. Selbst wenn es nur um eine Million Euro geht. Die Sanierung war eigentlich schon für das Jahr 2016 ins Auge gefasst. Seinerzeit sollte sie im Sommer über vier Monate andauern. 36 Monate später scheint es bald so weit zu sein. Die Sanierung wird nun einen Zeitraum deutlich länger als vier Monate beanspruchen. Daher fallen Rennen ganz sicher aus. Fraglich ist, ob überhaupt welche stattfinden. Wie es ums lieb gewonnene Open-Air-Kinio steht, ist noch nicht endgültig ausgemacht. Ja, es geht um Denkmalschutz. Und das ist stets ein bisschen komplizierter als alles andere.

Aber die Sanierung der Rennbahn und die beschriebenen Zeitfenster könnten auch einen Hinweis und Vorgeschmack auf das geben, was alles noch ansteht: Grotenburg, Badezentrum und Eishallen. Angesichts der Größenordnung dieser drei Projekte, scheint es ratsam, nicht dem Irrglauben zu verfallen, das alles ginge so voran, wie man es selbst gerne hätte. Nein, die Rennbahn lehrt – es wird dauern. Vor allem länger, als man es gerne hätte.

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