Bezirksvertretung Ärger im Südbezirk über Drogen-Szene am Lutherplatz

Krefeld · Bezirksvorsteherin Brendle-Vierke spricht von sozialem Brennpunkt und unerträglichem Zustand.

Gisela Brendle-Vierke reicht es. Die Bezirksvorsteherin des Südbezirks hat in den letzten Wochen Monaten eine Entwicklung festgestellt, die ihr gar nicht passt. Am Lutherplatz hat sich eine Alkohol- und Drogenszene gebildet, umliegende Kitas sind betroffen. In der Bezirksvertretung wurde daher vehement nach einem Handlungskonzept für die problematische Entwicklung des Lutherplatzes gesucht. Nach Brendle-Vierke habe sich dort in den vergangenen Monaten ein sozialer Brennpunkt gebildet, der den Konsum harter Drogen und die Nutzung des Bereiches als Schlafmöglichkeit miteinschließt. Anwohner und Eltern, deren Kinder eine der umliegenden Kitas besuchen, fühlen sich in der Umgebung nicht mehr wohl, so geht es aus dem Bericht der Bezirksvorsteherin Gisela Brendle-Vierke hervor, für die der jetzige Zustand untragbar ist. In einem persönlichen Schreiben hat sich die SPD-Politikerin daher an die Verwaltung gewendet. Der Fachbereich Soziales wurde bereits kontaktiert, der Einsatz von Sozialarbeitenden zur Betreuung der Wohnungslosen und des kommunalen Ordnungsdienstes wurde ebenfalls veranlasst.

Marode Sportplätze sind auch in der BZV Süd ein Thema

Besondere Priorität oblag auch der Infrastruktur für Sport und Bewegung. Dies untermauert der Antrag der CDU-Fraktion, der das Projekt der „Krefelder Fahrradoffensive“ aufgreift. Neben der Erweiterung der Radwege fordert die Fraktion ein gesamtstädtisches Konzept zum Ausbau des Radnetzes. Zudem erfolgte eine Bestandsaufnahme der Situation der Bezirkssportanlagen durch Matthias Pasch vom Sportamt. Krefeld sei zwar eine Sportstadt, doch in den vergangenen Jahren wurde die Infrastruktur zunehmend vernachlässigt, weswegen man eine „bedarfsgerechte Versorgung“ der Einrichtungen gewährleisten wolle, so Pasch.

Dabei ginge es nicht nur um Sanierungen, sondern auch darum, Sport neu zu ordnen und somit die zahlreichen, unterschiedlich genutzten Anlagen in ihrer Funktion zu komprimieren. Im Krefelder Süden seien bereits konkrete Maßnahmen geplant. Am Sportplatz des BV Union Krefeld am Reinersweg soll eine Instandsetzung der leichtathletischen Anlagen, des Tennisplatzes und der Heizungsanlage des Sportplatzgebäudes erfolgen.

Die Anlage des CSV Marathon, an der Gladbacher Straße, bedarf wiederum an zahlreichen altersbedingten Sanierungen, damit die Sportplätze auch im Winter bespielbar bleiben.

Diskutiert wurde auch der bereits beschlossene Umbau der Brache an der Kölner Straße. Dort soll für 400.000 Euro eine Bezahlparkplatzfläche entstehen, die Anbindung zur Innenstadt bietet.

Ein Bezahlparkplatz an der Kölner Straße verärgert die Grünen

Während die Mehrheit in der Vertretung von der Rentabilität des Projektes überzeugt sind, kritisiert Grünen-Politikerin Ana Sanz Sanz, dass die Erwartungshaltung der Befürworter des Projekts auf tönernen Füßen steht. „Erst in zehn Jahren werden sich die Kosten amortisiert haben“, bemängelt Sanz Sanz in Bezug auf die Annahme, der Parkplatz generiere einen jährlichen Umsatz von 40.000 Euro. Auch dies sei äußerst fragwürdig, da es in der Umgebung bereits zahlreiche Parkmöglichkeiten gebe. Die zeitlich stark begrenzte Nutzung der Parkflächen sowie die Gebührenpflicht minimiere die Attraktivität des Areals.

Das dezidierte Ziel des Projektes, die Generierung von Einnahmen, könne so nicht erreicht werden. Bereits im Vorfeld der Sitzung hatte sich die Grünen-Politikerin dafür ausgesprochen, den Parkplatz lediglich dann zu bauen, wenn er in ein konkretes städtebauliches Konzept eingebettet wird. Vorerst wird das Projekt allerdings weiterhin verfolgt werden, denn bei der abschließenden Abstimmung stimmte die große Mehrheit der Ratsmitglieder gegen das Vorhaben von Sanz Sanz.

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