Forschungsprojekt Krefeld testet Projekt für Verkehrssteuerung - 120 Autofahrer gesucht

Krefeld · Als eine von drei Städten in Deutschland beteiligt sich Krefeld am Forschungsprojekt Citram des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur.

 Die St.-Anton-Straße ist eine der Teststrecken.

Die St.-Anton-Straße ist eine der Teststrecken.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Als eine von drei Städten in Deutschland beteiligt sich Krefeld am Forschungsprojekt Citram (Citizen science for Traffic Management) des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur. Durch Bürgerbeteiligung sollen Informationen über die Qualität der Ampelsteuerung auf wichtigen Straßenzügen gesammelt werden, um gezielt Verbesserungen zu erreichen. Andererseits sollen Autofahrer während der Fahrt durch die Stadt darüber informiert werden, wie sie möglichst ohne Stopps die Grünen Wellen befahren können.

Verantwortlich für das Projekt sind der Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) und der Fachbereich Stadt- und Verkehrsplanung in Zusammenarbeit mit den Unternehmen Urban Software Institute und TSC Beratende Ingenieure für Verkehrswesen. „Wir suchen insgesamt 120 Autofahrer, die regelmäßig oder häufig die Friedrich-Ebert-Straße/St.-Anton-Straße oder die Rheinstraße und Uerdinger Straße zwischen Ostwall und Sollbrüggenstraße nutzen“, erklärt Projektleiter Herwig Wulffius vom Essener Unternehmen TSC Beratende Ingenieure für Verkehrswesen. Auf den beiden Straßenzügen kommt das Testsystem vom 22. Juni bis 17. August zum Einsatz.

Es müssen zwei Apps auf dem Smartphone installiert werden

Die Fahrer der teilnehmenden Benzin-, Diesel- oder Elektro-angetriebenen Fahrzeuge erhalten jeweils zwei Apps für ihr Smartphone. Zunächst ist dies der Ampelphasen-Assistent „Ecomat“: Die App erkennt, wie lange die jeweiligen Ampeln, auf die man zufährt, noch rot oder grün zeigen und gibt Empfehlungen für die Fahrweise in der Annäherung an die Kreuzung. So sollen die Fahrer Kraftstoffverbrauch und Batteriebeanspruchung der Fahrzeuge erheblich reduzieren können, ohne sich verkehrswidrig zu verhalten durch zu schnelles Fahren, um die Grünphase der Ampel noch zu erreichen.

Die Daten werden anonym aufgezeichnet und liefern bei der Auswertung des Forschungsprojekts Hinweise auf die Nützlichkeit der Empfehlungen. Die zweite App, „enviroCar“, zeichnet Fahr- und Verbrauchsdaten aus den Fahrzeugen der freiwilligen Flotte mit Hilfe eines sogenannten OBD-Adapters auf, der den Teilnehmern kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Ausgewertet sollen die anonymisierten Daten der Stadt dabei helfen, verbesserte Steuerungen an den Ampelanlagen bereitzustellen. Der Fahrer selbst kann auch die eigenen Fahrten analysieren, zum Beispiel den Kraftstoffverbrauch auf der Strecke oder im Vergleich zu einer Alternativroute und die Fahrzeiten auf den jeweiligen Strecken.

Die Stadt will damit neue Wege testen, die Verkehrssteuerung zu verbessern und damit einen Beitrag zur Reduzierung von Kohlendioxid zu leisten. Bürger, die sich in der Citram-Projektphase beteiligen möchten, melden sich über die Website www.mvup.de/deutsch/forschungsprojekt-citram-1/testfeld-krefeld/ an. Zudem stehen Mitarbeiter des Kommunalbetriebes zur Auskunft unter 02151/36 60 42 59 oder 36 60 42 57 oder per E-Mail an [email protected] zur Verfügung.

Die Stadtverwaltung wird zwei einstündige virtuelle Informationen mit Hilfe des Videokonferenzsystems GoToMeeting durchführen, bei denen die Teilnehmenden an der enviroCar-Flotte ausführlich über den Einsatz des OBD-Adapters und die Anwendung der Apps enviroCar und Ecomat informiert werden.

Die Informationsveranstaltungen finden statt am Freitag, 19. Juni, um 10 Uhr, und Dienstag, 23. Juni, um 17.30 Uhr. Red

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