Skatepark Eller auf der Kippe

Die Anlage Bilk ist nur ein Kompromiss. In Eller ist ein Vorzeigepark geplant. Doch CDU und FDP streiten um die Finanzierung.

Düsseldorf. Der neue Skate- und Bikepark in der Ulenbergstraße in Bilk ist erst seit knapp drei Wochen offen, so richtig zufrieden scheint jedoch keiner. "Was hier gebaut wurde, ist nur eine Andeutung der Möglichkeiten, die es für Skater und BMXer gibt", sagt Stefan Aring vom Verein Skaidboard kritisch. "Die 1.500 Quadratmeter Rollfläche sind einfach viel zu wenig, um den Ansprüchen der Fahrer gerecht zu werden."

1.500 bis 2.000 Skater und Biker gibt es nach Schätzungen des Vereins in Düsseldorf und Umgebung. Die meisten von ihnen sind fortgeschrittene Fahrer, für die der neue Park laut Aring "eher auf Spielplatzniveau" steht. "Auf der kleinen Fläche haben wir das Beste herausgeholt, aber eine Lösung ist das nicht", sagt der 34-Jährige, der seit 20 Jahren Skateboard fährt.

Die Rampen für BMXer - so genannte Quarters und Bänke - seien viel zu niedrig. Der Skate-Parcours sei zwar so angeordnet, dass alle Elemente in einem Schwung gefahren werden könnten, jedoch gebe es viel zu wenig Anlauffläche.

Der seit 2006 geplante Skatepark an der Heidelberger Straße in Eller soll weitaus größere Möglichkeiten bieten. Mit 5.000 Quadratmetern könnte ein Vorzeigeobjekt für Skate- und Bike-Anlagen entstehen. "In Deutschland wäre ein Park wie der von uns mitgeplante einzigartig", sagt Stefan Aring.

"Die größten Anlagen stehen in München und Flensburg, und selbst die würden wir in den Schatten stellen." Ein Niveau wie in den Top-Parks in Luxemburg oder Schweden sei möglich. Der Skatepark würde unter anderem durch eine Dirt-Strecke, bis zu fünf Meter hohe Rampen und Straßenelemente internationales Format und Wettkampftauglichkeit erlangen.

Doch das Projekt steht auf der Kippe. Nachdem bereits ein Grundstück gefunden und Bebauungskonzepte von Jugendamt und künftigen Nutzern erstellt worden waren, kam vor drei Wochen das vorläufige Aus für die Anlage. Angesichts der Haushaltslage der Stadt soll die Finanzierung des mit mehr als einer Million Euro veranschlagten Projekts vorerst nicht möglich sein.

Trotzdem preschte Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) in der vergangenenen Woche vor und kündigte im Jugendrat die Realisierung des Parks bis 2011 an. "Ich werde darum kämpfen, aber es wird keine Gewaltaktion mit der Opposition geben." Zumindest die 50.000 Euro Planungskosten wolle sie im Stadtrat am Donnerstag durchsetzen.

"Erst wenn die genauen Kosten feststehen, kann ein Grundsatzbeschluss getroffen werden." Die Unterstützung von SPD und Grünen ist ihr dabei gewiss. "Wir würden am liebsten noch 2010 mit dem Bau beginnen", sagt SPD-Fraktionsgeschäftsführer Jochen Wirtz.

Die CDU-Fraktion dagegen dürfte schwerer zu überzeugen sein. "Die Stadt kann sich den Skatepark jetzt nicht leisten, darum wollen wir auch keine Planungskosten bewilligen", sagt Stephan Friedel (CDU) vom Jugendhilfeausschuss. "Der Park an der Ulenbergstraße muss erstmal reichen."

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