Station für 160 Busse am Tag

Der neue Fernbusbahnhof ist ohne großes Tamtam in Betrieb gegangen. Warteraum und Toiletten folgen noch.

Düsseldorf. Zufrieden waren am Dienstag eigentlich alle Fahrgäste am neuen Fernbusbahnhof in der Worringer Straße. Der Glücklichste aber war wohl Jiri Miziz. Am Montag war er aus Dortmund angereist, um in Düsseldorf in den Bus nach Tschechien umzusteigen. Doch die provisorische Station für die Fernbusse an der Hauptpost fand der Student nicht auf Anhieb.

"Deshalb habe ich den Bus verpasst und musste in einem Hotel übernachten." Entsprechend froh war der 26-Jährige, als er endlich die Reise starten konnte - als einer der ersten Reisenden am neuen Fernbus-Terminal. "Das habe ich sofort gefunden."

Ohne großes Tamtam ist der neue Busbahnhof am Dienstag in Betrieb gegangen. Eigentlich war die Eröffnung erst für den 2. Januar geplant. Doch weil das Provisorium den Betriebsablauf der Rheinbahn behinderte, wurde der Start kurzerhand vorgezogen. Das war möglich, weil der Platzumbau schon abgeschlossen war.

Früher herrschten dort beengte Verhältnisse, auch die Sauberkeit ließ zu wünschen übrig. Drastische Worte dafür findet ein älterer Herr, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will: "Das war dreckig, widerlich und einer Landeshauptstadt unwürdig. Der Sklavenmarkt in New Orleans kann nicht schlimmer gewesen sein." Der neue, geräumige Bussteig mit den Wartehäuschen sei eine deutliche Verbesserung - "es wurde auch Zeit."

1,5 Millionen Euro hat die Stadt investiert. Vergleichsweise wenig, weshalb es auch nur für eine eher funktionelle Gestaltung gereicht hat. Frank Bodlak, Marketing-Chef der Deutschen Touring GmbH, ist dennoch zufrieden: "In München etwa hat man was sehr Schickes hingestellt, aber es ist nicht so praktisch. Diese Station ist zweckmäßig und angemessen."

Rund 160 Busse fahren vom neuen Terminal täglich ab. Darunter welche zum Flughafen Weeze oder viele Linienbusse, die vor allem Ziele in Ost-Europa ansteuern - von Polen bis Griechenland. Hauptanbieter dafür ist nach eigenen Angaben die Deutsche Touring GmbH.

Sie wird auch das Reisezentrum betreiben, das im Gebäude der ehemaligen Paketpost untergebracht ist. Wegen der unerwarteten Terminverschiebung funktioniert bis jetzt allerdings nur der Ticketschalter. Wartebereich, Toiletten und Getränkeautomaten werden erst in den nächsten Wochen folgen.

Daniel Schmitz (32), der Freundin Justina zum Bus nach Stettin brachte, störte das am Dienstag nicht: "Der Platz ist zwar nur zweckmäßig gestaltet - aber auf jeden Fall besser als vorher."

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