Düsseldorfer Brückenlauf Riediger siegt mit „flottem Trainingslauf“

Die ganz großen Namen und fehlten diesmal beim Brückenlauf. Der guten Stimmung war das aber nicht anzumerken.

Düsseldorfer Brückenlauf: Riediger siegt mit „flottem Trainingslauf“
Foto: Franke

Düsseldorf. Der erste Rekord beim 24. Brückenlauf stand schon vor dem ersten Startschuss fest: 4600 Läufer hatten noch eine Startnummer ergattern können. Dabei wollten die Veranstalter vom Polizei-Sportverein eigentlich nur 4000 Läufer auf die Strecke lassen. Doch der Andrang von kleinen Läufern aus den Schulen, von Vereinen und Firmen war letztlich so groß, dass sich Chef- Organisator Georg Schimmelpfennig dazu entschließen musste, noch 600 Starnummern mit Chip nachzuordern.

Auch beim Hauptlauf hatte sich in aller letzter Sekunde auch noch etwas getan. Obwohl es zunächst hieß, dass Düsseldorfs Top-Läufer einen Bogen um den Brückenlauf machen würden, waren dann doch vier dabei. André Pollmächer, Trainer beim ART, hatte seine besten Läufer noch am Samstag gemeldet. Der 23-jährige Toni Riediger (Siebter der Hallen-DM im 1500-Meter-Lauf) bekam die Nummer vier, die für ihn eigentlich vorgesehene Nummer 2 trug der 20-jährige Christian Röttger (ART). Die Nummer eins war für Vorjahressieger Nikki Johnstone (ART) reserviert, der konnte aber nicht kurzfristig aus Äthiopien anreisen.

Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch — bei den Zuschauern sowie den Aktiven: „Strecke und Stimmung hier sind ja so geil“, freute sich Sieger Toni Riediger, nachdem er sich beim Zieleinlauf auf dem Burgplatz feiern ließ. Minuten lang gab es Beifall — nicht nur für ihn, sondern auch für die Läufer hinter ihm. Riediger hatte sich vorher nach dem Streckenrekord erkundigt, es wegen des kalten Windes am Rheinufer aber „doch lieber bei einem flotten Trainingslauf belassen“. Aber auch das störte die Zuschauer nicht, sie waren einfach dankbar, dass sie aus der Pollmächer-Gruppe vom ART schnelle Düsseldorfer zu sehen bekamen.

In letzter Minute hatte es auch den Sebastian Hadamus (ART) in den Füßen gejuckt, dass der 46-Jährige diesmal zum Jedermannlauf (fünf Kilometer) antrat und den 21 Jahre alten ASC-Mittelstreckler Daniel Laps in 16:02 Minuten hinter sich ließ. „Das war ja richtig schnell heute“, wunderte sich Laps im Ziel. Hadamus war ihm erst auf dem letzten Kilometer um 20 Meter davon gerannt. „Damit bin ich für heute zufrieden“, meinte der Sieger.

Bei den Frauen war es nicht ganz so schnell zugegangen. Die Siegerin, die 28-jährige Katharina Aßbeck aus Remscheid, kam nach 40:05 Minuten ins Ziel. „Ich hätte es gerne unter 40 Minuten geschafft, aber der Wind auf den Brücken hat doch gebremst“. Dritte wurde die 19-jährige Dioni Gorla (ART) in 41:14 Minuten und war damit eine Minute schneller als bei ihrem Sieg vor 14 Tagen im Volksgarten.

Für die größten Lacher sorgte unfreiwillig Frühstücks-Fernsehen—Moderator Sven Lorig (Siegburg), der von einem Journalisten-Kollegen „als drittschnellste Frau“ beglückwünscht wurde, weil er in 40:59 Minuten als 46. und damit vor Dioni Gorla das Ziel erreicht hatte. Lorig scheint gern in Düsseldorf zu laufen, erst vor 14 Tagen war er beim Benrather Halb-Marathon.

So zeigte Düsseldorf mit dem Brückenlauf einmal mehr, dass der Laufsport einen hohen Stellenwert hat und viele Tausend auf die Beine bringt. Nächsten Sonntag folgt dann bereits der Höhepunkt der Saison. Beim Marathon sind sogar 16 000 Läufer unterwegs.

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