Oberliga Niederrhein SC West schlägt auch die TuRU

Das Team von Marcus John krönt seine perfekte Woche: Auf das 2:0 über Wuppertal folgt ein 1:0 im Derby. Der Klassenerhalt dürfte nun sicher sein.

Oberliga Niederrhein: SC West schlägt auch die TuRU
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Eine enttäuschende Derby-Woche erlebte die TuRU in der Fußball-Oberliga. Drei Tage nach dem mageren 2:2 gegen Schlusslicht TV Kalkum-Wittlaer vergeigte die Elf von Frank Zilles auch das zweite Nachbarschaftsduell beim SC West mit 0:1 (0:0). „Wir haben uns heute alle auf ein Lokalderby gefreut, aber leider habe ich davon dann auf dem Platz nichts gesehen“, ärgerte sich TuRUs Trainer über ein schwaches Spiel und den allzu sachlichen Auftritt seiner Schützlinge in Oberkassel.

Sein Gegenüber Marcus John blickte bei der obligatorischen Pressekonferenz nach dem Spiel weitaus zufriedener drein. Nach einer tollen Woche mit Siegen über den Tabellenführer und designierten Aufsteiger Wuppertaler SV sowie die drittplatzierte TuRU sollten sich die Oberkasseler endgültig aus dem Abstiegskampf verabschiedet haben. Immerhin haben sie mittlerweile 42 Punkte gesammelt. Entsprechend suchte Marcus John auch gleich nach neuen Zielen: „Wir werden jetzt nicht das Fußballspielen einstellen. Die Saison als bester Aufsteiger abzuschließen, wäre noch etwas, was wir jetzt verfolgen könnten“, so der 41-Jährige.

Während John dies sagte, war sein Torhüter Fabian Koch schon auf dem Weg ins Krankenhaus. Bereits nach einer guten halben Stunde musste die etatmäßige Nummer eins des SC West aufgrund einer Fußverletzung vom Platz. Spätestens da hatte es sich ausgezahlt, dass John vor wenigen Wochen in Julien Schneider einen zusätzlichen Keeper zum Comeback überredet hatte. Der 23 Jahre alte A-Jugendtrainer des SC West spielte in der Jugend für den MSV Duisburg und Borussia Mönchengladbach. Und Schneider zeigte bei den Schüssen von Nozomu Nonaka (36.) und Markus Wolf (42.), dass er sein Handwerk noch beherrscht.

Viel mehr bekamen die 200 Zuschauer an der Schorlemerstraße in einem langweiligen Spiel, in dem sich beide Teams weitestgehend neutralisierten, im ersten Abschnitt aber nicht zu sehen. Erst nach knapp einer Stunde tat Marcel Ewertz dann etwas, was dem Spielverlauf eigentlich hätte gut tun müssen: Der defensive Mittelfeldspieler des SC West war nach einem Eckball auf den zweiten Pfosten, der an die Strafraumkante zurückgelegt wurde, per Flachschuss erfolgreich (59.).

Nun mussten die bis dahin behäbig wirkenden Gäste mehr investieren. Doch der TuRU fiel es schwer, Tempo und Überraschungsmomente in die eigenen Aktionen zu bringen. Wenn es überhaupt gefährlich wurde, dann nach ruhenden Bällen.

Doch die riefen immer wieder Julien Schneider auf den Plan. Der Aushilfstorhüter zeigte ein überzeugendes Comeback und blieb mit der Hilfe von Shunya Hashimoto (kratzte einen Kopfball von Samuel Limbasan von der Torlinie) und dem Aluminium gleich ganz ohne Gegentreffer. Ein Umstand, den Frank Zilles natürlich bemängelte: „Es hat heute gereicht, uns mit einem Torschuss in die Knie zu zwingen. Das sollte uns zum nachdenken bringen“, sagte TuRUs Trainer.

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