Basketball: Magics schaffen Klassenerhalt

Das 67:64 gegen Nürnberg ist womöglich eines der letzten Spiele des Zweitligisten.

<strong>Düsseldorf. Wenn Robert Shepherd davon erfährt, wird es dem ehemaligen Spieler und Trainer der Magics sicher einen weiteren Stich versetzen. Zum Spiel in der 2. Basketball-Bundesliga gegen Nürnberg lief David Berghoefer mit der Rückennummer "4" auf. Die sollte in Erinnerung an Magics-Urgestein Shepherd eigentlich nicht mehr vergeben werden. Vor rund vier Jahren war das Trikot sogar feierlich an der Decke der Leichtathletikhalle (damals die Spielhalle) befestigt worden - gemäß der US-amerikanischen Art der Ehrung verdienter Akteure und Nachweis von Titeln mittels Bannern. "Es war ein Versehen", sagte Magics-Trainer und -Manager Markus Zilch. Weil der Wäschedienst den bisherigen Trikotsatz rosa verwaschen hatte (wir berichteten), mussten neue her. Bei der Trikot-Vergabe durften die Spieler ihre Wunsch-Nummern nennen, und Berghoefer wählte die "4". Ganz ohne Hintergedanken an den ausstehenden Gerichtsstreit mit Shepherd um angeblich ausstehende Gehaltzahlungen (Termin am 20. Mai).

Das Spiel war bis zur letzten Minute spannend und hart umkämpft

Mannschaft und Trainer wussten nichts von der Absprache. Zumal Berghoefer erst nach der Entlassung Shepherds verpflichtet worden war. Letztlich spielte diese Anekdote eine Nebenrolle, und die Freude über den vorzeitig gesicherten Klassenerhalt überwog.

"Ich hatte schon erwartet, dass es schwer wird gegen Nürnberg", so Zilch. Zwar kamen die Gäste zwölf Sekunden vor Schluss bis auf zwei Punkte heran (65:63), doch Michael Neal zerstörte mit einem Tempogegenstoß die Hoffnungen. Anschließend feierten die 800 Zuschauer ihre Mannschaft in der Gewissheit, dass es wohl der vorletzte Auftritt der ART Magics in der Reisholzer Mehrzweckhalle war. Protestaktionen wie am Ostersamstag blieben diesmal übrigens aus.

Klaus Wischnitzki ist nicht zu beneiden. Düsseldorfs "Mr. Basketball" und langjähriger Macher beim ART wird zwischen den Fronten zerrieben. Eingesprungen als Geschäftsführer bei den Magics nach der Entlassung von Kolja Bathow im Herbst auf der einen Seite. Als städtischer Angestellter und Weisungsempfänger von Oberbürgermeister Joachim Erwin auf der anderen. Eine Zwickmühle: Sein Arbeitgeber steht den umzugswilligen Leverkusen Giants zur Seite, sein Verein ART hat sich offen dagegen gestellt. Ob Letzteres in der undiplomatischen Konsequenz schlau war, ist zu bezweifeln. Aber jetzt ist Wischnitzki wenigstens die Sorge um den Klassenerhalt der Magics in der 2. Liga los. Das gibt Zeit, sich in Ruhe Gedanken um die Zukunft der ART Magics zu machen. Nicht zuletzt um seine eigene im Düsseldorfer Basketball. Wenn es für beide überhaupt noch eine gibt.

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