Konzert : Vladimir Korneev: Ein Chamäleon des Chansons
Düsseldorf Das Finale des Niederrhein-Musikfestivals wurde im Düsseldorfer Robert-Schumann-Saal mit dem georgischen Sänger bestritten — der manchmal etwas von einem Vampir hat.
Das erste Lied: Liebesleid und Liebesfreud von Fritz Kreisler. Schön schmelzend. In diesem Fluss könnte es weitergehen, das Ensemble des Niederrhein Musikfestivals (Anette Maiburg, Flöte, Stefan Malzew, Klarinette Vibraphon, Arrangement, Karina Buschinger und Isabelle Engels, Violine, Junichiro Murakami, Viola, Guido Schiefen, Violoncello) hätte mit Grandezza das Abschlusskonzert im Robert-Schumann-Saal am Sonntag gut und gerne alleine gestalten können. Entspricht es doch der Dachmarke der Konzertreihe: „erstKlassik“ mit Ausrufezeichen.
Doch zum krönenden Abschluss des Festivals war noch ein Star dabei, der „dunkle Prinz der Melancholie“, der gefeierte Chansonnier Vladimir Korneev. „Begleitung ist nicht nur Begleitung, sondern Partnerschaft“, erklärt Arrangeur Stefan Malzew zu Beginn des Konzerts mit dem Versprechen „Ich versuche immer, dass es anders klingt als man es kennt.“
Bei Korneev, 1987 in Georgien geboren, von dort mit den Eltern nach Deutschland geflüchtet und aus einem Asylantenheim in Augsburg in eine furiose Musikerkarriere gestartet, klingen sie anders, ganz anders, die Chansons aus der liederlichen Zeit zwischen den beiden Weltkriegen.