Düsseldorf-Flingern Bücherei möchte Erwachsene für Spiele begeistern

Über 30 Neugierige kamen in die Bücherei Flingern. Die Idee soll fortgeführt werden.

Düsseldorf-Flingern: Bücherei möchte Erwachsene für Spiele begeistern
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Dass man in den Düsseldorfer Büchereien nicht nur Bücher oder Filme, sondern auch Spiele verschiedenster Art ausleihen kann, wissen viele Kunden nicht. „Die Spiele stehen meist in der Kinderabteilung, in die sich Ältere selten oder gar nicht verirren. Deshalb hatten wir die Idee, einen Spieleabend für Erwachsene zu machen“, sagt Katharina Pomp. Gemeinsam mit ihren drei Azubi-Kolleginnen hat sie den Spieleabend organisiert.

Jedes Jahr stellen Auszubildende der Stadtbücherei im dritten Lehrjahr eine eigene Veranstaltung auf die Beine — das Thema können sie sich selbst aussuchen. „Es geht darum, Eigenverantwortung zu übernehmen, das Arbeiten im Team noch besser zu lernen“, erklärt Diana Bengel. Die Leiterin der Bücherei in Flingern unterstützte die vier jungen Frauen bei der Konzeption der Veranstaltung.

Catering, Pressetext, Werbung, Lizenzen klären — schon im Vorfeld hatten die vier Azubis für Medien- und Informationsdienste viel zu tun. „Wir waren ein halbes Jahr damit beschäftigt“, sagt Annika Siever. „Dass der Aufwand so groß ist, hätte ich vorher nicht gedacht. Aber es hat viel Spaß gemacht.“

Dass sich der Spieleabend vor allem an Erwachsene richtet, hat einen triftigen Grund. „Gerade ältere Menschen ohne eigene Enkelkinder sind oft skeptisch, was neue Spiele angeht. Sie haben Hemmungen, etwas Neues auszuprobieren, zum Beispiel auf dem Tablet oder Handy. Das wollen wir ändern“, erklärt Sonja Meier.

Deshalb haben sie auf einem Tisch fünf Tablets aufgebaut, auf denen Spiele ausprobiert werden können. Auch an Laptops und der Konsole Wii U können die Besucher neue Spieletrends ausprobieren. Besonders viel Neugierde weckt ein Hybridspiel: „Das ist ein Quiz, dass man zeitgleich auf einem Brett und per Smartphone spielt“, erklärt Sonja Meier. Während sich viele Besucher um das innovative Spiel tummeln, werden Klassiker wie Malefiz oder Rummikub, die ebenfalls aufgebaut sind, erstmal links liegen gelassen.

Über 30 Neugierige besuchen den ersten Spieleabend, den es in dieser Form in Düsseldorf noch nicht gegeben hat. „Mit der Resonanz sind wir sehr zufrieden“, sagt Annika Siever. Wenn es nach Diana Bengel geht, soll die Idee unter dem Motto „Spielen macht Freu(n)de“ in den Büchereien fortgeführt werden.

„Das wäre auch angesichts der Flüchtlinge, die nach Düsseldorf kommen, eine schöne Idee. Denn um miteinander spielen zu können, muss man nicht die gleiche Sprache sprechen“, sagt Diana Bengel.

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