An der Lambertsmühle in Burscheid Armin Busch will mit Kunstwerk zu Nachhaltigkeit mahnen

Burscheid. · Eine durchbohrte Erdkugel symbolisiert seit Samstag an der Lambertsmühle die Zerstörung der Erde. Das Kunstwerk hat Armin Busch entworfen.

 Armin Busch überreichte das Kunstwerk an der Lambertsmühle.

Armin Busch überreichte das Kunstwerk an der Lambertsmühle.

Foto: Doro Siewert

Am Samstagmittag feierten die Mitglieder des Fördervereins Lambertsmühle die 25. Wiederkehr des Gründungstages. Und nahmen dieses Jubiläum zum Anlass, zwei hölzerne Kunstwerke zu enthüllen.

Ein vier Meter hohes Kreuz aus Eichenholz zeigt eine Erdkugel, die von geschmiedeten Eisenstäben, die die Zerstörung der Erde symbolisieren, durchbohrt wird. Eine zweite Stele – sie ist etwa 1,80 Meter hoch – symbolisiert den Menschen, der macht- und tatenlos zuschaut.

Die beiden Skulpturen sind nach einem Entwurf von Armin Busch gefertigt, der nach eigener Aussage „seit ewigen Zeiten“ Vorsitzender des Vereins ist. Der Handwerker Toni Klein, der auf den Basaren in der Lambertsmühle Dinge aus altem Holz fertigt, hat die Zeichnungen genau so umgesetzt, wie Busch sich das gewünscht hatte: „Ich habe geschnitten, gebohrt und geschmiedet“, beschreibt Klein seine Arbeiten. Es musste ein Fundament gegossen werden, denn die Balken sind mit Eisenfüßen befestigt.

Entschuldigung bei den Enkeln

„Die Erde am Kreuz. Giftige Pfeile durchbohren die Erde. Resignierend, macht- aber auch tatenlos schaut der Mensch seinem alles vernichtenden Handeln zu“, so die Erklärung auf dem Schild, das neben den Skulpturen steht. „Alexander Gerst hat sich nach der Rückkehr aus dem Weltall bei seinen Enkeln entschuldigt, in welchem Zustand wir die Erde verlassen“, sagte Armin Busch, als die Kunstwerke enthüllt wurden. In seiner kurzen Ansprache zitierte Busch auch Friedrich von Schiller mit den Worten: „Jedoch der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn.“

Das Thema beschäftige ihn schon seit Jahren, die Kunstwerke seien schon lange in Planung. „Den vier Meter langen Eichenbalken habe ich geschenkt bekommen, den zweiten Balken haben wir hier an der Mühle gefunden.“ Busch ist froh, dass er in Toni Klein einen Holzkünstler gefunden hat, der praktisch „sehr versiert“ arbeiten kann.

Kunst neben der historischen Mühle

In einer Kirche in Schleswig hatte Busch die grob geschnitzte, figurative Menschenskulptur gesehen. „Da stand es für mich fest, dass so eine Stele neben dem Kreuz stehen muss. „Was Gier, Profitdenken, Ausübung von Macht mit der Welt macht, das sehen wir ja. Das Thema bleibt aktuell“, machte der Vorsitzende deutlich.

Während der vorangegangenen Veranstaltung, die von drei Cellisten musikalisch umrahmt wurde, hatte Busch einen historischen Überblick präsentiert und die Geschichte der Lambertsmühle ab dem Jahre 1971 erzählt. Das Mühlenanwesen war der Stadt mit der Auflage angetragen worden, dort ein Museum einzurichten. 1983 wurde es unter Denkmalschutz gestellt. „Später mussten wir etliche Steine aus dem Weg räumen, bekamen dabei Hilfe von allen möglichen Stiftern“, machte Busch deutlich. Mit dem Einsatz von mehr als 28.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden sowie öffentlichen und privaten Zuwendungen konnten die Vorstellungen des Fördervereins inzwischen zum großen Teil umgesetzt werden.

Bürgermeister Stefan Caplan, der die Aufstellung der Skulpturen nach Abstimmung formal genehmigt hatte, beeindruckt, und bewegt vor allem das Thema Nachhaltigkeit. „Es ist eine gute Idee, diese Skulpturen hier aufzustellen. Sie passen, auch was das Bauen angeht, gut zum Ensemble des Mühlenmuseums.“

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