Wirtschaft Outokumpu streicht bis zu 250 Stellen - auch in Krefeld

Krefeld · Das Stahlunternehmen Outokumpu plant sich konzernweit 1000 Stellen zu verkleinern. Auch in Krefeld sollen Arbeitsplätze abgebaut werden.

 Das Stahlunternehmen Outokumpu plant sich konzernweit um 1000 Stellen zu verkleinern. Auch in Krefeld sollen Arbeitsplätze abgebaut werden.

Das Stahlunternehmen Outokumpu plant sich konzernweit um 1000 Stellen zu verkleinern. Auch in Krefeld sollen Arbeitsplätze abgebaut werden.

Foto: Ja/dirk jochmann (dj)

Die nächste Hiobsbotschaft für Krefeld: Outokumpu hat den Arbeitnehmervertretern im Präsidium des Aufsichtsrates eine einschneidende Restrukturierung des Unternehmens durch Kosteneinsparungen und Personalabbau angekündigt. Insgesamt sollen jährlich zirka 70 Millionen Euro eingespart werden, davon sind 60 Millionen Euro Personalkosten.

„Wir haben mehrere andere Kosteneinsparungsmaßnahmen im Unternehmen eingeleitet, aber zusätzlich zu diesen sind die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen erforderlich, um unsere Kostenstruktur anzupassen. Wir erkennen an, dass diese Maßnahmen für die gesamte Organisation und auf individueller Ebene schwierig sind, und wir werden unser Möglichstes tun, um in dieser schwierigen Zeit einen transparenten und fairen Prozess zu gewährleisten“, erklärte Konzernchef Heikki Malinen.

Laut IG Metall will Outokumpu im Jahr 2021 weltweit 1000 Stellen, davon 250 in Deutschland abbauen. Auch betriebsbedingte Kündigungen seien nicht ausgeschlossen. „Wie viele von den aktuell rund 1200 Beschäftigten im Krefelder Werk ihren Arbeitsplatz verlieren sollen, ist noch nicht bekannt“, sagt Gewerkschaftssekretärin Zanda Martens.

Auch solle die Tariferhöhung in der Stahlindustrie, die 2021 verhandelt wird, nicht für Outokumpu gelten. Ebenso solle das tarifliche Weihnachtsgeld 2021 nicht bezahlt werden. „Zudem ist die Unternehmensmitbestimmung bei Outokumpu Deutschland gefährdet, weil nach Umsetzung der geplanten Maßnahmen die Zahl der Beschäftigten auf unter 2000 sinken würde“, sagt Zanders.

Outokumpu begründet den Personalabbau und die Mitbestimmungsflucht laut IG Metall mit der schwierigen Situation in der Stahlindustrie. Sie seien nötig, um das Unternehmen zukunftsfest zu machen. Die IG Metall Krefeld kritisiert scharf die Restrukturierung des Unternehmens allein zulasten der Beschäftigten. „Zur Zukunft des Stahlunternehmens gehören vielmehr alternative ökologischere Technik, offensive Geschäftskonzepte und das Halten von gut ausgebildeten Fachkräften. Wir unterstützen nach Kräften die Arbeitnehmervertretungen sowie alle betroffenen Kolleginnen und Kollegen. Die IG Metall Krefeld wird in den nächsten Tagen mit dem Betriebsrat und den Vertrauensleuten über die aktuelle Lage diskutieren und gewerkschaftliche Aktionen planen.“ Forderung ist unter anderem, einen Zukunfts-Tarifvertrag zwischen der IG Metall und Outokumpu Deutschland abzuschließen, der betriebsbedingte Kündigungen ausschließe und der durch eine Vereinbarung zwischen Outokumpu und dem Konzernbetriebsrat ergänzt werde.

Ein Verzicht auf das Weihnachtsgeld und auf die Tariferhöhung 2021 werde nicht akzeptiert. Die 1000 Stellen entsprechen 10 Prozent der gesamten Belegschaft. Sie sollen nach Unternehmensangaben größtenteils bis zum Ende 2021 abgebaut sein.

(kst/red)
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