Corona So schützt sich die Krefelder Feuerwehr vor einem Corona-Ausbruch

Krefeld · Die Krefelder Feuerwehr bereitet sich auf mögliche Corona-Infektionen in den eigenen Reihen vor. Notfallpläne wurden erstellt.

 Die Bedeckung von Mund und Nase sind auf den Feuerwachen und in den Fahrzeugen Pflicht. Bei Einsätzen in Altenheimen und Pflegeeinrichtungen muss von den Einsatzkräften eine FFP-2-Maske getragen werden.

Die Bedeckung von Mund und Nase sind auf den Feuerwachen und in den Fahrzeugen Pflicht. Bei Einsätzen in Altenheimen und Pflegeeinrichtungen muss von den Einsatzkräften eine FFP-2-Maske getragen werden.

Foto: Ja/Feuerwehr Krefeld

Wenn Christoph Manten in diesen Tagen gefragt wird, wie viele Kollegen derzeit bei der Berufsfeuerwehr in Krefeld mit Corona infiziert sind, kommt die Antwort blitzschnell. „Zur Zeit sind es sechs Kollegen“, sagt er, um noch schneller hinterherzuschieben: „Zudem sind 13 Feuerwehrleute vorsorglich in häuslicher Isolation. Das ist der Stand von Donnerstagmittag, 15 Uhr.“

Mehrmals am Tag prüfen der Feuerwehrsprecher und die weiteren Führungskräfte die aktuellen Infektionszahlen und tauschen Informationen zu Quarantänefällen und Infektionen im Umfeld der Kollegen untereinander aus. Denn eins gilt es für die Rettungskräfte unter allein Umständen zu vermeiden: Eine größere Ausbreitung des Virus innerhalb der eigenen Belegschaft. „Wir haben ein umfangreiches internes Meldesystem entwickelt, um eine Ausbreitung innerhalb der Feuerwehr möglichst früh zu erkennen und bestenfalls zu stoppen oder um zumindest eingrenzend reagieren zu können“, sagt Manten. Begleitet wird dieses System vom  Ärztlichen Leiter der Feuerwehr, Andre Wiegratz.

Von der AHA-Regel bis zum getrennten Mittagstisch

Die Maßnahmen sind umfassend, fangen bereits mit der Einhaltung der allgmein bekannten AHA-Regeln (Abstand halten, Hygiene beachten und Alltagsmaske) an. Zudem gilt auf den Feuerwachen in Krefeld die generelle Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) zu tragen. Auf den Einsatzfahrzeugen wird ebenfalls mindestens Mund-Nasen-Schutz getragen. „Bei Einsätzen z.B. in Alteneinrichtungen, Pflegeheimen und Krankenhäusern wird sogar eine FFP-2-Maske von den Einsatzkräften getragen. Im Rettungsdienst werden bei allen Einsätzen grundsätzlich FFP2-Masken verwendet“, sagt der Feuerwehrsprecher. Im Rettungsdienst sind laut Manten 120 Kollegen im Einsatz. Hinzu kommt das notärztliche Personal (rund 100 Ärzte).

Trotz der Einhaltung all dieser Verhaltensregeln kam es auch bei der Feuerwehr bereits zu Corona-Infektionen. Um ein Übergreifen der Viren auf weitere Mitarbeiter einer Schicht zu verhindern, gelten strikte Regeln in den Gruppen. „So sind beispielsweise die Umkleidekabinen und die Sozialräume nur noch getrennt nach Mitarbeiter-Gruppe zu betreten. Die im Rettungsdienst eingesetzten Mitarbeiter werden generell von den Kräften der Feuerwehr räumlich getrennt. Die Tischbesetzung in den Pausen zur Speiseaufnahme ist strikt nach Fahrzeugbesatzung aufgeteilt. Auch ist der gesamte Übungsdienst aus Infektionsschutzgründen auf ein absolutes Mindestmaß begrenzt worden.“ Ziel sei es, so sagt Manten, den Kontakt zwischen den jeweiligen Gruppen, die sich beim 24-Stunden-Dienst abwechseln (168 Feuerwehrleute der Berufswehr), nahezu auszuschließen. „Wir wollen, dass die Kollegen sich maximal aus größerer Entfernung sehen.“

Wachen in Oppum und Hüls
auf den Notfall vorbereitet

Sollte es dennoch zu einem größeren Corona-Ausbruch innerhalb der Feuerwehr kommen, gibt es Notfallpläne. So sind zwei Wachen/ Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehren in Oppum und Hüls laut dem Feuerwehrsprecher so vorbereitet und ausgestattet worden, dass dort ad hoc eine Staffelbesatzung  von (sechs Feuerwehrleuten) gemeinsam mit Kräften der Freiwilligen Feuerwehren einen „Schichtersatzdienst“ aufnehmen könne. „Diese Maßnahme haben wir vorausschauend ergriffen, um bei einer durch Covid-19 möglichen eingeschränkten Einsatzbereitschaft der Berufsfeuerwehr dennoch möglichst

schlagkräftig einsatzbereit zu bleiben“, versichert Manten.

Bislang sei man davon in Krefeld jedoch weit entfernt. Doch die Lage sei dynamisch, so Manten.

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