Tönisvorst. Träumereien zum Jahresauftakt

Tönisvorst. · Das Neujahrskonzert bescherte dem Stadtkulturbund zweimal ein ausverkauftes Haus.

 Beim Neujahrskonzert des Stadtkulturbundes spielte die Französische Kammerphilharmonie unter Leitung von Philip van Buren, als Solisten traten Penelope Mason, Sopran, und Tobias Scharfenberger, Bariton, auf.

Beim Neujahrskonzert des Stadtkulturbundes spielte die Französische Kammerphilharmonie unter Leitung von Philip van Buren, als Solisten traten Penelope Mason, Sopran, und Tobias Scharfenberger, Bariton, auf.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Viele neue Klänge gab es beim Neujahrskonzert des Stadtkulturbundes Tönisvorst bei gleich zwei ausverkauften Veranstaltungen. Denn mit der Französischen Kammerphilharmonie hatte man ein 36-köpfiges Orchester verpflichten können, das viele Elemente im Programm hatte. Passagen, die neu für die Tönisvorster Neunjahrskonzert-Bühne waren. Natürlich konnte das Orchester, das unter der Leitung des deutsch-französischen Dirigenten Philip van Buren spielte, Stücke, die einfach zu einem Neujahrskonzert gehören  – zum Beispiel den Radetzky-Marsch – aber nicht außen vor lassen. Aber drum herum gab es so manche Überraschung.

Wenn auch das Programm mit einem Stück eines eigentlich kölschen Jungen begann. Der aber als Jacques Offenbach bekannt wurde und eben als deutsch-französischer Komponist gilt. Die Ouvertüre aus „Die schöne Helena“ öffnete den gut zweistündigen musikalischen Reigen, für den sich Thomas Nellen, Vorsitzender des Stadtkulturbundes, in seinen kurzen Grußworten zum neuen Jahr einen eben abwechslungsreichen Abend wünschte.

Eine lieb gewonnene
Tradition der Tönisvorster

Christiane Tille-Gander, die wieder die Grußworte der Stadt an das Publikum richtete, freute sich über die lieb gewonnene Tradition der Tönisvorster. Sie schaute noch einmal auf das alte Jahr zurück, das ihrem Empfinden nach irgendwie nach einem nicht enden wollenden Sommer plötzlich in der weihnachtlichen Dekoration der Geschäfte endete. „Die Zeit hält nur in Träumen an“ zitierte sie den von ihr geschätzten Peter Maffay. Und wünschte dem Publikum für 2019, dass Zeit übrig bliebe. Zeit, die man übrig habe für Staunen, für Vertrauen, um nach Sternen zu greifen.

Spielfreude war dem
Ensemble anzumerken

Zeit zum Träumen boten auch die Musikerinnen und Musiker der Philharmonie, die nicht nur mit ihren Instrumenten umgehen konnten, sondern auch noch viel Spielfreude an den Tag legten. Ob es sich hierbei um sich drehenden Celli beim Radetzky-Marsch handelte, oder den Percussionisten, der zum „Champagner-Galopp“ des dänischen Komponisten Hans Christian Lumbye platzende kleine Luftballons als Instrument präsentierte.

Richtig ins Träumen kommen konnte man bei der „Médiation“ aus der Oper „Thais“ von Jules Massenet. Den Hauptanteil daran hatte die Konzertmeisterin Evgenia Pavlova, die als Solistin ihr Können an der ersten Geige unter Beweis stellte, und nicht nur vom Publikum mit reichlich Applaus bedacht wurde.

Reichlich Platz für Gesang bot das Programm auch. Und mit der Sopranistin Penelope Mason und dem Bariton Tobias Scharfenberger waren zwei wunderbare Stimmen auf der Bühne, die Stücke auch mit viel Augenzwinkern sangen. So zeigte sich Mason reichlich beschwipst bei Jacques Offenbachs „La Griserie“. Das Publikum hatte Angst, dass Mason – obwohl nüchtern – die Stufen doch nicht heil überwinden könne. Scharfenberger gab überzeugend den Hanna Glawari als Lehárs Operette „Die lustige Witwe“. Und beide zusammen lieferten einen Höhepunkt beim Fliegenduett aus Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“. Dem sich der Cancan als nicht fehlende Literatur für die französische Philharmonie anschloss. Und natürlich auch der Radetzky-Marsch, bei dem es – wie übliche – zahlreiche Besucher nicht abwarten konnten, mitzuklatschen. bec

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