Revierderby : Wie Tedesco das Schalker Märchen möglich machte
Schalke-Trainer Tedesco bleibt in der Pause ruhig und richtet die Mannschaft wieder auf. Mit Harit und Goretzka wechselt er die Wende ein.
Dortmund. „Derbysieger, Derbysieger“, schallte es laut aus der Umkleidekabine des FC Schalke 04. Nüchtern betrachtet hatten die Schalker bei Borussia Dortmund nach dem spektakulären 4:4 zwar nur einen Zähler gewonnen, doch die Königsblauen waren nach einer atemberaubenden Aufholjagd der gefühlte Sieger.
„Dortmund hat uns in der Anfangsphase überrollt, jeder Schuss ein Treffer. 0:4 in diesem Stadion zurückzuliegen, das war die Hölle“, sagte Domenico Tedesco. Der Trainer der Schalker wirkte auch rund eine Stunde nach dem Abpfiff noch geschlaucht von diesen 90 Minuten, die fraglos in die Geschichtsbücher des Revierderbys eingehen werden. Was der 32-Jährige in der Pause bewirkte, war Abbild einer Entwicklung, die der junge Fußballlehrer seit dem ersten Tag auf Schalke angestoßen hatte. Dass die Schalker Mannschaft trotz des scheinbar uneinholbaren Rückstands nicht auseinanderbrechen würde, ist deshalb keine Überraschung.
Naldo, Schalkes Abwehrchef und Torschütze zum 4:4-Ausgleich
„Der Trainer hat die Gabe, die richtigen Worte zu finden und uns zu packen“, sagte Ralf Fährmann. Tedesco habe in der Umkleidekabine in ruhigen Worten darauf verwiesen, dass die Mannschaft aus so einer Halbzeit lernen könnte, berichtete der Torhüter. Die zweite Hälfte sollten sie so angehen, dass sie zumindest diese 45 Minuten für sich entscheiden können, lautete die Anweisung Tedescos. „Man muss dem Trainer ein Kompliment machen. In so einer Situation hast du zwei Optionen: Die eine ist, auf die Mannschaft einzutreten. Und dann gibt es eben noch die andere Variante“, sagte Leon Goretzka.