1:0 gegen Hertha BSC : Tedesco verteidigt Schalker Minimalisten-Fußball
Gelsenkirchen (dpa) - Erst tätschelte Schalkes Trainer Domenico Tedesco dem wechselwilligen Max Meyer fast liebevoll die Wange, dann verteidigte er auch den glanzlosen Ergebnisfußball gegen Hertha BSC.
„Uns war es wichtig, clever und intelligent zu spielen“, sagte Tedesco nach dem 1:0-Sieg gegen die Berliner, die er zuvor genau studiert hatte. „Immer wenn der Gegner mehr Ballbesitz hatte, hat Hertha gepunktet. Wir hatten heute 51 Prozent Ballbesitz und haben trotzdem gewonnen“, meinte der 32 Jahre alte Fußball-Lehrer nicht ohne Stolz nach der von der Taktik geprägten Partie gegen den Hauptstadtclub.
Nach dem dritten Sieg in Serie und dem Sprung auf Platz zwei, vorbei am Rivalen Borussia Dortmund, könnte die Stimmung eigentlich ungetrübt sein. Doch in die Freude über das zweite Saisontor von Marko Pjaca (37. Minute) und den zehnten Heimsieg nacheinander gegen Berlin mischte sich Ärger über den wohl unabwendbaren Abgang von Meyer am Saisonende. Nachdem der 22-Jährige das neue verbesserte Vertragangebot mit Verweis auf die Entscheidungsfrist (Mitte Februar) ausgeschlagen hat, sorgten nun Aussagen von dessen Berater Roger Wittmann für Verdruss.
Wittmann warf den Königsblauen in einem Sky-Interview vor, sie hätten sich nicht genug bemüht, um Meyers Abgang zu verhindern. „Zwei E-Mails reichen nicht, um einen Schalker Jung zum Verbleib zu bewegen“, hatte Wittmann kritisiert. „Ich kann es kaum glauben, dass er das sagt. Aber ich werde in der Öffentlichkeit nicht darüber reden. Weil ich glaube, dass es nicht gut ist für Max und für die Sache auch nicht“, konterte Christian Heidel. „Ich kenne Berater, die schreiben zwei E-Mails und wollen Millionen dafür“, ergänzte der Manager, betonte aber, die Aussage sei nicht auf Wittmann bezogen.