Nach 4:4 beim BVB : Schalke feiert frei und Tedesco
Dortmund (dpa) - Seinen Helden gönnte Domenico Tedesco spontan einen Tag Entspannung. Schließlich hatten Leon Goretzka, Ralf Fährmann und Co. den FC Schalke 04 mit dem 4:4 im 151. Revierderby beim Erzrivalen Borussia Dortmund nach 0:4-Rückstand in die Bundesliga-Geschichtsbücher katapultiert.
Der 32 Jahre alte Trainerstar selbst konnte nicht abschalten, er arbeitete am Tag nach dem kleinen Fußball-Wunder zusammen mit seinem Assistenten Peter Perchtold auf dem Trainingsgelände bereits am nächsten Schritt in eine glorreiche Schalker Zukunft.
Sein 13. Bundesliga-Spiel zeigte, was in dem Einserabsolventen an der DFB-Trainerakademie alles steckt. Mit goldenem Händchen, taktischem Geschick und menschlichem Einfühlungsvermögen führte Tedesco sein Team zu einem Husarenstück, das er selber nicht für möglich gehalten hätte. Es war so etwas wie sein Meisterstück. „Es war mein 50. Derby - und mein verrücktestes“, sagte Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies. Er scheint nach dem Missverständnis Markus Weinzierl endlich den Mann gefunden zu haben, der die hochgesteckten Ziele der Schalker erreichen kann.
Die Spieler zeigten sich nach dem Thriller von Dortmund begeistert, vor allem von Tedescos Kabinenansprache. „Man muss dem Trainer ein Kompliment machen. In so einer Situation hast du zwei Optionen, wie du damit umgehst: Die eine ist, auf die Mannschaft einzutreten, und dann gibt es eben noch die andere Variante. Er hat uns gesagt, dass das zur Reise dazugehört, die wir machen wollen. Er hat jeden Einzelnen nochmal gepackt“, berichtete Confed-Cup-Sieger Goretzka. Und Torhüter Fährmann schilderte als Gast im ZDF-Sportstudio, wie Tedesco die gebeutelten Profis „eng“ zusammenrücken ließ, Dortmunds „schwierige Situation“ ansprach und ein neues Spiel in der zweiten Halbzeit aufmachte.