3. Liga KFC: Viel Aufwand, zu wenig Ertrag

Krefeld · Der KFC Uerdingen verzweifelte bei der 0:1-Niederlage gegen Halle vor allem an der eigenen Chancenverwertung.

 Gino Fechner (v.) und seinen Teamkollegen mangelte es gegen Halle nicht an Kampfgeist, aber an Effizienz.

Gino Fechner (v.) und seinen Teamkollegen mangelte es gegen Halle nicht an Kampfgeist, aber an Effizienz.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Gino Fechner brachte es auf den Punkt. „Wir haben es einfach nicht geschafft, das Ding heute über die Linie zu drücken.“ Mehr braucht man eigentlich nicht wissen. Die Aussage des Mittelfeldmanns spiegelt die 0:1-Niederlage des KFC Uerdingen gegen den Halleschen FC perfekt wider. Besonders in der zweiten Halbzeit war der Fußball-Drittligist aus Krefeld dominant. Doch während die Gäste in Form von Michael Eberwein durch eine Halbchance den Siegtreffer erzielten (59.), verzweifelten die Uerdinger reihenweise am HFC-Torwart Sven Müller. Fechner köpfte an die Latte, Dave Gnaase vergab aus fünf Metern und Christian Dorda traf nur das Außennetz. Viel Aufwand, wenig Ertrag.

Der KFC Uerdingen ist noch
kein Spitzenteam in der 3. Liga

Einmal mehr in dieser Saison. Die Niederlage machte aber eben eines deutlich: Der KFC Uerdingen ist (noch) kein Spitzenteam in der dritten Liga. Zu oft verpasst es die Mannschaft aus einer guten Leistung die nötigen Punkte mitzunehmen. Trainer Stefan Krämer hatte daher schon so etwas wie Mitleid für seine Mannschaft übrig, sagt: „Der Aufwand war riesig, der Wille in jeder Aktion spürbar. Wir hatten klarste Torchancen. Daher tut es mir für die Mannschaft Leid, dass sie sich für den großen Aufwand nicht belohnen konnte. Ein Punkt wäre mehr als verdient gewesen.“

Krämer ist lang genug im Geschäft, um zu wissen, dass sich der KFC in erster Linie an die eigene Nase packen muss: „Es gehört nun mal zum Fußball dazu, dass du die Tore machen musst. Das haben wir nicht geschafft und dann darf man sich hinten raus vielleicht auch nicht zu sehr ärgern.“ Gegen die, vor dem Spieltag, schlechteste Defensive der Liga (19 Gegentreffer) gelang es dem KFC nicht ein Tor zu erzielen. Insgesamt war es bereits das sechs von zwölf Ligaspielen, indem offensiv die „Null“ auf der Anzeigetafel stand. Zu wenig, um in der Tabelle mal einen echten Sprung nach vorne zu machen. Doch der KFC Uerdingen hat die nötige Geduld, weiß, dass es mit der neuen, jungen Mannschaft nicht einfach im Schnellverfahren an die Spitze geht. Auf einem extrem schwierigen Geläuf ließ das Krämer-Team den Ball eigentlich ordentlich laufen. Der Rasen in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena war in einem katastrophalen Zustand. Tief, rutschig und an vielen Stellen bereits notdürftig geflickt. Krämer sprach vor dem Spiel von „grenzwertigen“ Verhältnissen, Halles Sportdirektor Ralf Heskamp war sich sicher, einen solch schlechten Platz in der dritten Liga „noch nie“ gesehen zu haben. Auch Fechner befand den Rasen in einem qualitativ „sehr sehr schlechtem Zustand“, weshalb es „gefährlich ist, immer hinten raus zu spielen.“ Dennoch beschränkten sich beide Teams nicht nur auf lange Bälle, Krämer: „Für die schwierigen Bedingungen war es eigentlich ein gutes Drittliga-Spiel, weil beide einige offensive Momente hatten.“

Schon am Freitag (19 Uhr) trifft der KFC erneut in Düsseldorf auf den SC Verl. Zeit, um sich zu erholen, bleibt weder dem Rasen noch der Mannschaft. Gut möglich, dass Uerdingens bester Torjäger, Muhammed Kiprit (vier Treffer), nach seiner Verschnaufpause gegen Halle dann wieder in die Startelf rückt und für die dringend benötigten Tore sorgen soll. So oder so ist sich Krämer sicher: „Wenn wir gegen Verl eine ähnliche Leistung auf den Platz bringen, haben wir eine gute Chance, das Spiel zu gewinnen.“

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