Fußball-Regionalliga WSV-Trio fiebert Rot-Weiss Essen entgegen

Wuppertal · Für Dennis Malura, Jan-Steffen Meier und Kamil Bednarski geht es am Sonntag gegen ihren Ex-Klub.

Dennis Malura, Kamil Bednarski und Jan-Steffen Meier (v.l.) kamen  vor der Saison aus Essen zum WSV.  Am Sonntag steht für sie das Derby auf dem Plan.

Dennis Malura, Kamil Bednarski und Jan-Steffen Meier (v.l.) kamen vor der Saison aus Essen zum WSV.  Am Sonntag steht für sie das Derby auf dem Plan.

Foto: Otto Krschak

Normalerweise sagt Dennis Malura: „Mir ist egal, gegen wen wir spielen, ich will immer gewinnen“, am Sonntag lässt ihn der Gegner seines Wuppertaler SV allerdings nicht kalt. Wenn Rot-Weiss Essen um 14 Uhr zum Westschlager im Stadion am Zoo antritt, dann denkt er vor allem an das Hinspiel, das der WSV am zweiten Spieltag in Essen mit 1:5 verloren hatte. „Das hat extrem weh getan, mir persönlich, der gesamten Mannschaft und unseren Fans. Essen war uns an diesem Tag haushoch überlegen“, sagt der 34-Jährige in der Rückschau. Für Sonntag verspricht Malura: „So einfach machen wir es RWE nicht noch einmal. Das wird eine schöne Schlacht.“ Am liebsten hätte er im August gleich eine Woche nach der demütigenden Niederlage wieder gegen RWE gespielt. Nun ist es Dezember, sein Zorn von damals aber noch nicht verraucht.

Meier hofft diesmal auf einen Einsatz gegen seinen Ex-Klub

Auch für die beiden anderen WSV-Spieler, die vor der Saison von RWE an die Wupper gekommen sind, Jan-Steffen Meier und Kamil Bednarski, ist es ein besonderes Spiel. Meier, der im August nicht zum Einsatz gekommen war, darf trotz des großen Spielerangebots im WSV-Mittelfeld hoffen, bei der Revanche mithelfen zu dürfen, spielte vor zwei Wochen gegen Herkenrath beim 3:0-Sieg 90 Minuten. „Er ist ein sehr wichtiger Spieler, weil er die Räume im Mittelfeld schließt und weite Wege macht“, lobt ihn Trainer Adrian Alipour, legt sich aber wie immer vor der Partie nicht fest. „Wenn du mit zwei Spielern im Mittelfeld spielst und fünf gute hast, müssen drei zunächst einmal zuschauen. Damit muss man umgehen können. Aber ich will ja Spieler, die eng beieinander sind.“ Meier, ein WSV-Eigengewächs, mit 26 Jahren im besten Fußballeralter und mit Drei-Jahres-Vertrag ausgestattet, hatte in bisher 18 Spielen elf Einsätze, davon acht über 90 Minuten. Mit großen Hoffnungen war er im Sommer nach fünf Jahren in Schalke, Wattenscheid und Essen nach Wuppertal zurückgekehrt. „Dass ich anfangs so wenig gespielt habe, war für mich schon ungewohnt. Aber inzwischen ist es ja mehr geworden, und ich wünsche mir natürlich, dass ich Sonntag beginnen darf.“ Im Derby gegen die ehemaligen Kollegen und vor großer Kulisse, das sei schon außergewöhnlich.

Große Hoffnungen ruhten vor der Saison auf Kamil Bednarski, die der Stürmer bisher allerdings nur zum Teil erfüllen konnte. Auch weil er oft auf der Bank, teilweise auf der Tribüne, schmorte. Für ihn war das Spiel in Herkenrath, als er erstmals seit dem vierten Spieltag wieder in der Startelf gestanden hatte und sein erstes Saisontor erzielte, ein kleiner Befreiungsschlag. Das Spiel gegen Essen könnte das nächste Highlight werden. „Gegen die alten Kumpels zu spielen, darauf freue ich mich riesig. Da muss mich niemand motivieren.“

Sein Trainer macht dabei deutlich, was er von Bednarski erwartet. „Er ist 33 Jahre alt und hat vielleicht eine eigene Auffassung von Fußball. Da heißt es, entweder ich passe mich an und spiele oder eben nicht.“ Bednarski habe sich aber in den vergangenen Wochen im Training herangearbeitet und versucht, das umzusetzen, was der Trainer ihm vorgebe. Alipour: „Langsam sprechen wir die selbe Sprache.

Malura macht die Rolle
als Innenverteidiger Spaß

Der Trainer, der größten Wert auf die Mentalität legt, macht keinen Hehl daraus, dass er bei der Fußballsprache ganz nah bei Dennis Malura ist. „Er ist mein Abwehrchef, der sich für nichts zu schade ist und das in jedem Spiel und jedem Training auch zeigt. Aus der Innenverteidigung ist Dennis derzeit nicht wegzudenken.“ Dabei fühlt sich der 34-Jährige am Morgen nach so manchem Spiel „wie vom Zug überfahren“, weil ihm alles weh tue. Die neue Rolle – bisher hatte Malura meist die rechte Außenbahn beackert – hat der 34-Jährige verinnerlicht. „Es macht riesigen Spaß, das hätte ich früher nicht gedacht, da dachte ich nur, ich muss die Linie rauf- und runtermarschieren.“ Jetzt schaltet er sich stattdessen bei Standards mit seinen langen Einwürfen, aber auch bei Ecken immer wieder mal mit nach vorne ein. Ein Tor ist ihm dabei noch nicht gelungen und auch aus seinem Einwürfen resultierte bisher nur der erste Pokaltreffer in Bocholt. Malura dazu trocken: „Sonntag wäre ein guter Zeitpunkt, das zu ändern.“

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