WSV sucht neuen Gegner

Der Knaller gegen Galatasaray Istanbul ist geplatzt. Im ersten Testspiel der Saison trifft der WSV auf Tom Tomsk aus Sibirien.

Wuppertal. Die Russen sind da." Im ersten Testspiel für die neue Saison der Dritten Liga begrüßt der Wuppertaler SV am Mittwoch auf dem Sportplatz an der Oberbergischen Straße einen Gast aus dem fernen Sibirien. Die Mannschaft von Tom Tomsk bereitet sich zurzeit mit einem Trainingslager in Gevelsberg auf die Restrunde der russischen Premjer Liga vor, die aufgrund der klimatischen Bedingungen im größten Land der Erde im Kalenderjahr-Rhythmus ausgetragen wird. Nach dem Abstieg von Luch Wladiwostok in der vergangenen Spielzeit ist Tom Tomsk aktuell der östlichste Klub in Russlands höchster Spielklasse. Rund 250 Kilometer nördlich von Nowosibirsk liegt die 493 000 Einwohner zählende Stadt Tomsk an den Ufern des Flusses Tom. Der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt sechs Stunden, die durchschnittliche Jahrestemperatur minus 1,3 Grad Celsius.

Unter solchen Voraussetzungen lässt sich nicht jeder Fußballer ins 15.000 Zuschauer fassende Stadion Trud locken. Zwar führt der Verein in seinem Wappen den lateinischen Spruch "Sui Generis", was übersetzt soviel wie "einzigartig" bedeutet, doch ein einzigartiger Spieler fehlt derzeit im Kader der Grün-Gelben. Das erklärt, warum die Mannschaft nach zwölf von 30 Spielen den 13. Platz unter 16 Teams belegt. Von der angestrebten Qualifikation für die Europa League ist Tom Tomsk momentan weit entfernt.

Für den WSV wird der Gast aus der Stadt, die annähernd auf dem gleichen Längengrad wie der Mount Everest liegt, allerdings ein guter Gradmesser sein. Zumal es für das Team von Trainer Uwe Fuchs dabei gute Vergleichsmöglichkeiten gibt. So gewann Fortuna Düsseldorf im Januar ein Testspiel gegen den gleichen Gegner mit 2:0. Und am vergangenen Sonntag konnten die Gäste aus Russland ihre erste Begegnung im Rahmen des Sommer-Trainingslagers beim Sechstliga-Aufsteiger TuS Ennepetal mit 4:0 für sich entscheiden.
Der WSV bittet die Zuschauer zum heutigen Testspiel an der Oberbergischen Straße aufgrund der stark eingeschränkten Parkmöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Der Eintritt zum Spiel beträgt fünf und ermäßigt drei Euro.

Verzichten müssen die WSV-Fans dagegen auf den bereits angekündigten Leckerbissen gegen Galatasaray Istanbul. Die Türken ließen das vom WSV gestellte Ultimatum verstreichen, unterzeichneten nicht den notwendigen Vertrag. "Wir hatten den Türken bis gestern Mittag eine Frist gesetzt, den Vertrag unterschrieben an uns zurückzusenden. Das ist nicht geschehen, deshalb haben wir das Spiel abgesagt", sagt WSV-Manager Markus Bayertz enttäuscht.

Nun arbeiten Bayertz und das Trainerteam fieberhaft an einer Alternative, denn der WSV würde gerne am Wochenende ein Testspiel bestreiten. "Einen namhaften Gegner zu finden ist gar nicht so einfach, denn die Bundesligisten sind alle belegt. Im großen Rahmen, wie es gegen Istanbul geplant war, wird es kein Spiel geben", sagt Bayertz.
Warten müssen die WSV-Fans auch auf den siebten Neuzugang. Heißer Kandidat ist weiter der brasilianische Innenverteidiger Fabricio. "Er kam mit Trainingsrückstand zu uns. Da sind wir uns noch nicht schlüssig", meint Bayertz. Möglich, dass generell noch Testspieler im Trainingslager in Bitburg vorspielen

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