Fortuna Düsseldorf Viel Lob und ein bisschen Missstimmung

Die Fortuna darf trotz des 1:3 gegen Leipzig auch Positives mitnehmen. Rachid Azzouzi beschwert sich über Aussagen Rangnicks.

Fortuna Düsseldorf: Viel Lob und ein bisschen Missstimmung
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Fünfeinhalb Jahre hatte die Fortuna an einem Montagabend kein Heimspiel mehr verloren — bis nun Leipzig in die Arena kam und mit 3:1 gewann. Damals, am 27. September 2010, war es der VfL Bochum, der nach einem 1:0 drei Punkte aus Düsseldorf mitnahm. Trainer des Revierclubs war zu diesem Zeitpunkt Friedhelm Funkel. Der 62-Jährige wäre gerne noch für einen längeren Zeitraum der letzte siegreiche Gästetrainer in der Arena geblieben. Doch nach 90 unterhaltsamen Zweitligaminuten musste der Fußballlehrer seinem Kollegen Ralf Rangnick gratulieren.

„Wir haben es versäumt, in der ersten Hälfte einen größeren Vorsprung herauszuspielen, können aber trotzdem gestärkt aus diesem Spiel heraus gehen“, erklärte Funkel und machte dies insbesondere an der ersten Spielhälfte fest, in der sein Team dem Gegner nicht nur durch Einsatz und Leidenschaft die Stirn bot.

Fortuna verliert 1:3 gegen Leipzig
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Der Fortuna-Trainer fand anschließend ebenso wie sein Gegenüber Rangnick lobende Worte für die andere Mannschaft: „Das 1:2 war von den Leipzigern perfekt herausgespielt, das kannst du fast gar nicht verteidigen.“ Rangnick hatte in der Pressekonferenz zuvor ebenso positiv über das Auftreten der Fortuna gesprochen.

Einer, der nicht auf den Zug des gegenseitigen Lobes aufsprang, war Rachid Azzouzi. „Ralf Rangnick erzählt, dass für Bochum 80 Prozent gereicht haben und gegen uns 90 Prozent reichen, wenn wir unsere Top-Leistung bringen. Leipzig verfügt zweifelsfrei über eine große Qualität und es mag sein, dass manchmal weniger als 100 Prozent in einem Spiel ausreichen. Aber das hat etwas mit Respekt gegenüber dem Gegner zu tun und hat in dieser Art da nichts zu suchen“, echauffierte sich Fortunas Sportdirektor.

Rangnick selbst erklärte wenig später, dass diese Aussagen lediglich auf den aktuellen Leistunsstand seines Teams zu beziehen waren. Die Art und Weise, in der sich der 57-Jährige rechtfertigte, dürften Rangnick, der in der kommenden Saison wieder ausschließlich als Sportdirektor agieren wird, allerdings keine Sympathiepunkte eingebracht haben.

Friedhelm Funkel ging darauf nicht ein, sondern fand noch einmal lobende Worte — diesmal für die Fans. „Die Unterstützung hat mir imponiert. Auch nach dem Spiel. Die Zuschauer haben der Mannschaft applaudiert und das zeigt, dass sie die Leistung und kämpferische Einstellung honoriert haben. Das hilft dem Team in diesen Wochen.“

Ähnlich äußerte sich sein Torhüter. „Die Stimmung war unglaublich“, sagte Michael Rensing und nahm ebenso das Positive mit in den Feierabend: „Die erste Hälfte hat gezeigt, dass die Mannschaft intakt ist. Das müssen wir mitnehmen, auch wenn wir heute nichts Zählbares in der Hand haben. Jetzt kommen alles Gegner, die wir schlagen können.“

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