Fortuna Düsseldorf Florian Kastenmeier: Der Neue, der sich hinten anstellt

Düsseldorf/Wiesensee · Der neue Fortuna-Torhüter Florian Kastenmeier gibt sich selbst Zeit. Das Wichtigste in seiner ersten Saison in Düsseldorf sei möglichst viel zu lernen.

 Florian Kastenmeier (2.v.r.) und drei seiner Torhüter-Kollegen bei der Arbeit im Trainingslager.

Florian Kastenmeier (2.v.r.) und drei seiner Torhüter-Kollegen bei der Arbeit im Trainingslager.

Foto: Christof Wolff

Florian Kastenmeier ist eine ehrliche Haut. „Ich wäre auch gerne beim VfB Stuttgart geblieben“, sagt der 22 Jahre alte Torhüter, der neu zur inzwischen auf fünf Mitglieder angewachsenen Fraktion der Schlussleute bei Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf gestoßen ist. Zusätzlich soll neben Michael Rensing, Raphael Wolf (derzeit noch krank), Tim Wiesner, Jannick Theißen und jenem Kastenmeier noch US-Nationalkeeper Zack Steffen kommen. Doch es ist nicht so, als wäre der Neue vom VfB von dieser Situation überrascht: „Daraus hat die Fortuna jedenfalls kein Geheimnis gemacht. Ich bereue den Wechsel nicht. Auch wenn man sich als junger Torhüter hier hinten anstellen muss.“

Sein vorrangiges Ziel sei das Lernen und die Weiterentwicklung der eigenen (Torwart-)Persönlichkeit. „Ich kann mir hier schon das eine oder andere von einem so erfahrenen Torwart wie Michael Rensing abschauen“, sagt der 1,92 Meter große Schlussmann. Kastenmeier fühlte sich geehrt, als er vom Interesse aus Düsseldorf hörte. „Im Fußball geht es manchmal ganz schnell, dass man einen anderen Weg einschlägt“, sagt er. „Es kam eine Anfrage der Fortuna, wir haben uns zusammengesetzt, hatten gute Gespräche, und es hat geklappt.“

Kastenmeier verstärkt die Stuttgarter Fraktion um die Ex-VfB’ler Kevin Stöger, Jean Zimmer und Matthias Zimmermann. Er kann sich vorstellen, dass noch zwei weitere Spieler vom Bundesliga-Absteiger hinzustoßen werden. Gemeint sind Innenverteidiger Marcin Kaminski, der bereits in der zurückliegenden Saison in Düsseldorf kickte und Erik Thommy. Beim offensiven Mittelfeldspieler des VfB sind bezüglich eines Wechsels offenbar nur noch Kleinigkeiten zu regeln.

In seiner Jugend kickte der 22-Jährige lange als Stürmer

Zurück zum talentierten Torhüter: Kastenmeier ist beidfüßig und profitiert von seiner Vergangenheit als Stürmer, die ihn damals sogar ins Bayern-Auswahlteam geführt hatte. Erst im Alter von 15 Jahren wechselte er ins Tor, obwohl er schon als Knabe des Öfteren in die Kiste musste, weil er als Jüngster auf dem Bolzplatz keine andere Wahl hatte. „Das Aufbauspiel mit fußballerischen Lösungen ist meine Stärke“, sagt er. Inzwischen kann er zudem seine dazu gewonnene Beweglichkeit und seine Größe im Torwartspiel sehr gut nutzen.

Wie die übrigen Neuen wurde natürlich auch Kastenmeier vom Team gut aufgenommen. „Ich kann das Trainingslager gut nutzen, um die Mannschaftskameraden schneller kennenzulernen“, sagt der Torhüter, dem aufgefallen ist, dass es bei Fortuna keine Grüppchenbildung gibt. „Wir sind tatsächlich ein großes Team und die Torhüter sind nicht außen vor.“ Eine Torhütern oft nachgesagte, typische Macke hat der ehemalige U 18-Nationalspieler nach eigenem Bekunden nicht. „Ich merke jedenfalls nichts“, sagt er mit einem Grinsen. „Aber das können andere wohl besser einschätzen. Ich mache jedenfalls mein Ding.“ Ab sofort und bis 2022 bei der Fortuna.

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