Fortunas Zweite: Langeneke schwächt sein Team

Fortunas zweite Mannschaft verliert zwar den Kapitän nach einer Tätlichkeit, aber auch in Unterzahl bringt der Tabellenvierte das 2:2 dann über die Zeit.

Düsseldorf. Der Stellenwert eines Spielers im Verein offenbart sich gerade in schwierigen Situationen. Zu sehen war dies auch am Samstag im Heimspiel von Fortunas U 23 gegen die SG Wattenscheid 09 (2:2). Als Kapitän Jens Langeneke nach einer berechtigten Roten Karte wegen einer Tätlichkeit gegen den aufmüpfigen Wattenscheider Spieler Serafettin Sarisoy in Richtung Auswechselbank schlich (70.), brandeten plötzlich lautstarke „Langeneke“-Sprechchöre von der Haupttribüne auf. Fortunas Trainer Taskin Aksoy stimmte in dieser skurrilen Szenerie natürlich nicht in die Lobgesänge ein. „Dieser Platzverweis ist ärgerlich. Jens wird uns nun sicher einige Wochen fehlen.“

Abgesehen davon durfte Aksoy mit der Partie gegen den Aufsteiger durchaus zufrieden sein. Schließlich trat der Tabellenvierte der Fußball-Regionalliga mit dem beinahe letzten Aufgebot an. Insgesamt sieben Änderungen im Vergleich zur Vorwoche musste der Trainer in seiner Startformation vornehmen und dabei auch Tugrul Erat berücksichtigen, obwohl der noch am Abend zuvor für Aserbaidschans U 21 in Mazedonien auf dem Platz gestanden hatte.

Das merkte man dem Spiel der Hausherren auch zunächst an. Die Fortuna benötigte rund eine halbe Stunde um ihren Rhythmus zu finden, wurde dann aber prompt gefährlich. Timm Golley prüfte zunächst das Aluminium (36.) und wurde kurz darauf Vorbereiter des Führungstors. Seine Flanke nach einem energischen Lauf über die linke Seite wurde vor die Füße von Eren Taskin abgewehrt, der den Ball direkt aus 15 Metern ins Tor beförderte (39.).

Doch die Gäste erwiesen sich an diesem Nachmittag vor 600 Zuschauern als nahezu gleichwertig und darüberhinaus auch äußerst schlagfertig. Der Ausgleich durch einen platzierten Distanzschuss des Ex-Fortunen Fatlum Zaskoku (43.) ließ nicht lange auf sich warten. „Wir konnten leider nach unseren Treffern die Spannung nicht halten“, ärgerte sich Taskin Taksoy. Denn auch die zweite Führung der Gastgeber hatte nur eine kurze Halbwertszeit.

Der Jubel nach Ali Aydins Kopfballtreffer im Anschluss an einen Freistoß war gerade erst abgeklungen (58.), da schlug es schon wieder auf der Gegenseite ein. Wattenscheids kleinster Akteur, Serafettin Sarisoy, war ebenfalls per Kopf zur Stelle (60.). Nach Langenekes Platzverweis (80.) hatte die SG plötzlich die besten Karten. Doch die Fortuna hielt auch mit einem Akteur weniger mutig dagegen und hatte selbst noch Chancen auf den Führungstreffer. „Letztlich müssen wir aber mit dem Punkt zufrieden sein“, sagte Taskin Aksoy, dessen Team nun schon seit zehn Begegnungen ungeschlagen ist.

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