Borussia M’gladbach Wieso Eberl und Hecking mit Dopingkontrolleuren aneinander gerieten

Wolfsburg · Borussia Mönchengladbach kommt auch in den Football Leaks vor, es geht um eine Auseinandersetzung zwischen Hecking und Eberl auf der einen Seite und Doppingkontrolleuren auf der anderen Seite. Am Ende kamen beide Parteien zu dem Schluss „höhere Gewalt“.

 Borussias Sportdirektor Max Eberl und Trainer Dieter Hecking

Borussias Sportdirektor Max Eberl und Trainer Dieter Hecking

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Im Zuge der „Football Leaks“-Veröffentlichungen des Spiegels ist am Donnerstag auch eine Geschichte über Borussia Mönchengladbach bekannt geworden. Es geht darin um Dopingkontrolleure, die beim Spiel der Gladbacher am 13. Mai 2017 in Wolfsburg, von Manager Max Eberl und Trainer Dieter Hecking an ihrer Arbeit gehindert wurden.

Das Spiel war vom Schiedsrichter wegen eines Wolkenbruchs unterbrochen worden, vorher war laut dem Spiegelbericht (Spiegel+) festgelegt worden, dass die Gladbacher Jonas Hofmann und Lars Stindl zur Dopingkontrolle antreten mussten. Laut dem Regelwerk der Nada (Anti-Doping-Agentur) dürfen die zu kontrollierenden Spieler, nachdem sie ausgewählt wurden und den Platz verlassen haben, von den Kontrolleuren nicht mehr aus den Augen gelassen werden.

Auch in dieser Regenpause wollten die Dopingkontrolleure ihrer Aufgabe nachkommen und die Spieler mit in die Kabine begleiten, so wie es das Anti-Doping-Regelwerk vorschreibt. In dieser Situation ist es wohl zum Konflikt mit Gladbachs Trainer Dieter Hecking und Manager Max Eberl gekommen.

In einem „Zusatzbericht zur Dopingkontrolle“ notierte der verantwortliche Mediziner laut Spiegel, dass Hecking und Eberl den Dopingkontrolleur und seinen Helfer „in teilweise rüdem Ton“ vor die Tür gesetzt hätten. Dass das gegen die Anti-Doping-Richtlinien des DFB sei, soll von Hecking und Eberl nach einem Hinweis des Kontrolleurs mit den Worten „dies interessiere gerade nicht“. abgetan worden sein.

Hecking und Eberl hätten in diesem Moment nur das Spiel vor Augen gehabt, so der Verein in einer Stellungnahme. Nach der Unterbrechung waren noch 12 Minuten in einer für die Borussia wichtigen Partie zu spielen gewesen. Die Gladbacher bestätigten dem Spiegel die Vorkomnisse, bestehen aber darauf, dass Eberl und Hecking die Kontrolleure nicht rüde angegangen wären. Außerdem weist der Verein darauf hin, dass es eine ungewöhnliche Situation gewesen sei und es Trainer Hecking darum gegangen sei in dieser sportlich wichtigen Lage nur seine Mannschaft um sich zu haben.

Die Anti-Doping-Kommission des DFB verhängte nach Rücksprache mit den Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach eine Verwarnung für den Verein. Der DFB spricht ebenfalls von einer Ausnahmesituation, die durch höhere Gewalt ausgelöst worden sei. Nach dem Spiel seien ordnungsgemäße Dopingtests durchgeführt worden. Damit war den Ansprüchen der Nada Genüge getan.

Interessanterweise waren auch in der Kabine der Wolfsburger während der Regenpause Dopingkontrolleure anwesend. Hier wird im Protokoll der Ereignisse festgehalten, dass das Prozedere „problemlos“ abgelaufen sei.

(fred)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort