Eishockey Wo die DEG die beste Mannschaft der Liga ist

Nach der Hälfte der Eishockey-Saison steht die DEG auf Rang vier. In vielen Bereichen ist sie aber das Maß aller Dinge. Das freut die Trainer mit ihren internen Zielvorgaben.

John Henrion freut sich über sein Tor zum 1:0 gegen Meister München. Jubelnde DEG-Spieler sind derzeit nichts Ungewöhnliches.

John Henrion freut sich über sein Tor zum 1:0 gegen Meister München. Jubelnde DEG-Spieler sind derzeit nichts Ungewöhnliches.

Foto: Birgit Häfner/Birgit Haefner

Das Eishockey lebt wie jede nordamerikanisch geprägte Sportart von Statistiken. Da überrascht es weniger, dass sie auch bei der DEG einen besonderen Blick für Zahlen haben. In dieser Saison sogar etwas mehr als sonst, das Trainergespann Harold Kreis und Tobias Abstreiter führt interne Statistiken und hat Vorgaben für einzelne Etappen auf dem Weg in die Play-offs formuliert. Das mache es leichter, die lange Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga zu strukturieren und kurzfristige Reize zu setzen, hat Kreis am Mittwoch verraten. „Wir sagen nicht bloß, wir wollen nach 52 Spielen den sechsten Platz haben, wir haben Zwischenziele. Da geht es um Schüsse aufs Tor, Tore und Gegentore oder den addierten Prozentsatz von Über- und Unterzahlquote.“

An welchen Punkten die Ziele genau liegen, das sagen die Trainer nicht öffentlich, aber da die Düsseldorfer nach der Hälfte der Hauptrunde mit 16 Siegen und zehn Niederlagen auf Rang vier stehen, dürften sie die meisten Vorgaben übererfüllen. Abstreiter gibt zumindest zu, dass die Mannschaft „etwas über der internen Zielsetzung“ liegt.

Das hat für die Spieler einen schönen Nebeneffekt: Die Coaches machen nicht nur Haken hinter einzelne Zahlenreihen, sie belohnen ihr Team auch. Wobei Kreis das Wort nicht mag, er spricht lieber von „Anerkennung“. Das seien nicht etwa Geldprämien, sondern hier mal ein freier Tag, dort mal ein Kabinenfest oder ein Essen.

Spezialformationen für Über- und Unterzahl sind besonders in Fom

Das dürfte schon häufiger vorgekommen sein, denn die DEG ist in mehreren Bereichen das Maß aller Dinge in der DEL oder steht zumindest auf dem geteilten ersten Platz. Mit 87 Toren hat sie die beste Offensive der Liga, lediglich Tabellenführer Mannheim kann mithalten. Unangefochten auf Rang eins steht die DEG, wenn es um das letzte Drittel geht. Niemand kommt auch nur ansatzweise an ihre 38 Treffer heran, ebenso niemand an ihre Torbilanz von plus 21.

Ein weiterer Punkt sind die Erfolgsquoten der Spezialformationen: 18,32 Prozent im Powerplay, 88,07 Prozent in Unterzahl, macht gemeinsam 106,39 — der Topwert der Liga. Dazu passend hat die DEG die beste Torbilanz, wenn ein oder mehrere Spieler auf der Strafbank sitzen: plus neun. Ebenfalls passend: Niemand bekommt weniger Strafzeiten pro Spiel (9,38 Minuten), niemand kassiert weniger Tore in Unterzahl (13).

Auf Rang eins steht die DEG zudem in Sachen PDO: Der Wert ist die Addition aus Fangquote der eigenen Torhüter und Schussquote der eigenen Feldspieler: Die DEG steht mit 102,5 Prozent ganz oben. Was bedeutet: Sie braucht weniger Schüsse für ein Tor als ihre Gegner. Weitere Topwerte: Niemand in der DEL gewinnt häufiger in der Verlängerung (fünf). Niemand hat weniger Niederlagen nach 60 Minuten (vier). Niemand hat mehr Spieler unter den besten 20 Scorern der Liga (drei).

Geht es so weiter, werden Kreis und Abstreiter noch das ein oder andere Kabinenfest schmeißen müssen.

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