Wuppertal : Riesenärger in Wuppertal: 15 Tonnen Beton verstopfen Kanal
Elberfeld. Seit Montag ist die Schloßbleiche eine Sackgasse. Die WSW erneuern auf 100 Metern Kanalleitungen. Der offizielle Grund wie es in der vorigen Woche hieß: Ein Schaden im Mischwasserkanal.
Woran es wirklich liegt, war am Dienstag Thema in der Bau- und Begleitkommission Döppersberg. Von einem „Ereignis im Frühjahr“ war die Rede. Offenbar ist während Gründungsarbeiten am neuen Hotel am Wall Beton durch ein Rohr in die Kanalleitungen gelangt und hat diese zubetoniert. Wie viel genau, wurde in der Sitzung nicht bekannt gegeben. Nach WZ-Informationen sollen es gut 7,5 Kubikmeter gewesen sein, was mehr als 15 Tonnen entspricht.
Die Folge: Die Rohre waren überlastet, bei Anliegern an der Schloßbleiche kam es zu Wassereinbrüchen im Keller. Die WSW versuchten, dem Problem durch Überleitungen Herr zu werden. Da, wie kürzlich bekannt wurde, aber im Frühjahr 2018 das Köbo-Haus saniert wird, mussten die Stadtwerke jetzt schnellstmöglich handeln — und die Straße aufreißen. Statt Überleitungen zu nutzen, legen sie jetzt neue Leitungen.
Zum Leidwesen einiger Händler und Anwohner. Denn die Baustelle, so hieß es am Dienstag von Seiten der WSW, wird noch mehrere Monate bestehen bleiben müssen. Mathias Mayer ist eigentlich ein ruhiger Mensch. Die Situation, in der sich sein Drachenladen Aufwind an der Schloßbleiche befindet, beschreibt er allerdings mit drastischen Worten: „Die Kacke ist am Dampfen. Wortwörtlich.“ Zunächst stand sein Keller unter Wasser. Abwasser, wie er betont, samt Fäkalien. Kunden hätten sich schon über den Geruch beschwert, wenn sie den Laden betraten, erinnert er sich. Das Wasser ist mittlerweile raus. Wer die Treppe nach unten geht, hört aber schon auf halbem Weg die Trocknungsgeräte laufen. „Die Etage kann ich nicht nutzen“, klagt Mayer. Auch andere Nachbarn seien betroffen, wie etwa das Modegeschäft Sisters.