Nach den Anschlägen von Boston: Längere Wartezeiten an US-Flughäfen

Hannover (dpa/tmn) - Drei Tote und rund 180 Verletzte: Das ist die verheerende Bilanz des Bombenanschlags beim Marathon in Boston. Viele Touristen sind verunsichert. Kostenlos stornieren können sie nicht.

Dafür müssen sie mit langen Wartezeiten an den Airports rechnen.

Nach den Anschlägen von Boston müssen sich Reisende an den Flughäfen der USA auf längere Wartezeiten einstellen. US-Präsident Barack Obama und Heimatschutzministerin Janet Napolitano haben „Maßnahmen“ angekündigt, „um die Menschen zu schützen und die Sicherheit in den USA zu erhöhen“. Viele Flughäfen haben daraufhin ihre Kontrollen verstärkt - was die ohnehin langen Warteschlangen noch länger machen könnte.

An vielen Bahnhöfen und Flughäfen der USA patrouillieren Sicherheitskräfte mit Sturmgewehr und Helm. Während das vor allem die gefühlte Sicherheit verstärken soll, könnten andere Maßnahmen sich auf die Wartezeit auswirken. „Vorbeugend hat die Flughafenpolizei ihre Präsenz verstärkt, zudem werden mehr Bombensuchhunde, Patrouillen und Sicherheitspersonal eingesetzt“, erklärten zum Beispiel die Betreiber der Flughäfen in Los Angeles. Auch in New York und Washington und vor allem natürlich in Boston selbst gibt es mehr Kontrollen.

Wegen der Sparmaßnahmen in den USA musste bei der Einreise in den vergangenen Monaten ohnehin lange gewartet werden. Reisende berichteten von bis zu 300 Meter langen Schlangen und drei Stunden bis zur Abfertigung. Das könnte sich jetzt noch verschärfen - zumindest vorübergehend.

Sind Urlauber nach den Bombenanschlägen verunsichert, reicht das im Übrigen nicht als Grund aus, um eine bereits gebuchte Reise in die USA kostenlos stornieren zu können. „Wer eine Reise nach New York, Las Vegas oder Kalifornien gebucht hat, muss diese antreten oder die Stornokosten tragen“, erklärte der Reiserechtler Paul Degott aus Hannover. „Schlechtes Gefühl erlaubt keine kostenlose Stornierung, es braucht objektive Gründe.“

Wer einen Urlaub in Boston geplant hat, müsse schauen, wie die Situation vor Ort genau ist. So läge theoretisch ein Fall von höherer Gewalt vor, falls zum Beispiel wegen polizeilicher Sperrungen eine Mietwagenreise nicht wie geplant ablaufen könnte. Sowohl Reiseveranstalter als auch Reisende könnten in so einem Fall ihren Vertrag kündigen. Urlauber bekämen dann ihr Geld zurück.

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