Sanierung notwendig WSW bauen Schachteinstieg am Kirchplatz

Elberfeld. · Die Arbeiten dauern zwei Monate. Die Einzelhändler und Gastronomen sind froh, dass die Maßnahme jetzt beginnt.

 Der Bereich zwischen Kirchplatz und Burgstraße ist derzeit gesperrt.

Der Bereich zwischen Kirchplatz und Burgstraße ist derzeit gesperrt.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) haben am Kirchplatz mit dem Bau eines Einstiegsschachtes in die Kanalisation begonnen. Dazu wurde der Bereich Kirchstraße/Burgstraße abgesperrt. Die Arbeiten sollen etwa zwei Monate dauern und rund 80 000 Euro kosten.

Der Einstiegsschacht werde für Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten am Hauptmischwassersammler benötigt, teilt Sascha Burghoff von der Baustellenkommunikation der WSW mit. Das 1907 gebaute Kanalsystem, das Schmutz- und Regenwasser aus Elberfeld sammelt, müsse in einigen Bereichen unterirdisch überprüft und zum Teil saniert werden. „Die Einstiegsschächte entsprechen nicht mehr den heutigen Sicherheitsvorschriften oder sind nicht ausreichend vorhanden“, so Burghoff. Am Kirchplatz habe ein Einstiegsschacht komplett gefehlt und müsse nun neu gebaut werden. Einen Zusammenhang der Arbeiten mit der Überschwemmung der Innenstadt beim Unwetter im Mai 2018 gebe es nicht, vielmehr gehe es allein um die Wartungsmöglichkeiten des Hauptmischwassersammlers.

Der neue Schacht werde auf den knapp vier Meter unter der Erde liegenden gemauerten Kanal des Hauptmischwassersammlers aufgebaut, erklärt Burghoff. Drei Arbeiter beginnen zunächst mit der vorübergehenden Verlegung von Versorgungsleitungen. „Das Umverlegen erfolgt ohne Abklemmen von Hausanschlüssen, die Anlieger bleiben weiterhin versorgt“, stellt Burghoff klar. Nach dem Ausheben der Erde werde anschließend der eiförmige, 0,80 Meter mal 1,20 Meter breite Schacht gebaut. Dieser werde zunächst zwei Meter hoch auf den Hauptmischsammler aufgemauert und oberhalb mit Betonfertigteilen vollendet. Nach dem Auffüllen der Grube mit Erde würden schließlich die umverlegten Versorgungsleitungen zurückverlegt. Den Bau führen die WSW im Auftrag des Eigenbetriebs Wasser und Abwasser (WAW) durch. Die Baukosten in Höhe von rund 80 000 Euro würden über die Abwassergebühren finanziert, so Burghoff.

Keine coronabedingte Einschränkung bei der Baustelle

Für die Dauer der Schachtarbeiten bleibt der Kirchplatz im Bereich Kirchstraße/Burgstraße für den Verkehr gesperrt. Bis zur Baustelle sollen Kirchstraße und Burgstraße aber als Sackgasse befahrbar bleiben, so die Wuppertaler Stadtwerke. Fußgänger sollen den Bereich der Baustelle aber weiterhin passieren können.

Für die umliegenden Cafés und Geschäfte hielten sich die Einschränkungen durch die Baustelle derzeit in Grenzen, da sie wegen der Corona-Pandemie ohnehin weitgehend geschlossen seien, so Burghoff. „Alle Betroffenen sind froh, dass die Baumaßnahme während der Corona-Krise ausgeführt wird.“

Imke Fleischhauer vom Café „Milia’s Coffee“ lobt die WSW für eine gute Informationspolitik im Zusammenhang mit der Baustelle: „Wir wurden frühzeitig informiert.“ Das Café, das kurzzeitig noch einen Fensterverkauf angeboten hatte, ist derzeit geschlossen. „Wir wollten Ansammlungen von Menschen vermeiden“, erklärt Fleischhauer. So unglücklich sie über die Schließung sei, so glücklich sei die ungeplante Überschneidung von Corona-Pandemie und Baustelle vor der Tür des Cafés, denn Tische vor der Tür wären während der Baustelle ohnehin undenkbar, so Fleischhauer. Beim Café Grimm nebenan, das zurzeit einen Außer-Haus-Verkauf anbietet, halten sich die Einschränkungen durch die Baustelle ebenfalls in Grenzen. „Für uns lohnt es sich ohnehin nicht vor Mai, die Tische rauszustellen, weil erst dann Sonne vor das Café fällt“, sagt Mitinhaber Jens Grimm. Ungünstig sei allerdings die Sichtsperre durch die Baustelle: „Das verunsichert die Leute“, sagt Grimm. Er hofft, dass die Bauarbeiten nicht zu laut sein werden, sagt aber auch: „Was getan werden muss, muss getan werden.“

Die WSW selbst hätten derzeit bei den Arbeiten keine Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, so Sascha Burghoff. „Die Verfügbarkeit von Personal und Material ist gewährleistet“, teilt er mit. „Alle üblichen Schutzmaßnahmen werden von den WSW eingehalten und umgesetzt, dies gilt im gleichen Maße auch für unsere Auftragnehmer.“

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