Coronavirus : Die Coronakrise kann Wuppertal bis zu 150 Millionen Euro kosten
„Diese Stadt wird nach dem Virus eine andere sein“, sagt ihr Kämmerer Johannes Slawig.
Das Krisenmanagement in Wuppertal funktioniert. Der Krisenstab führt die Stadt seit 28. Februar allem Anschein nach mit ruhiger Hand, gewissenhaft und vorausschauend durch die größte Herausforderung seit dem 2. Weltkrieg. So jedenfalls bezeichnet Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) das, was das Coronavirus derzeit mit Deutschland, also auch mit Wuppertal anstellt. „Aber dann brauchen wir auch entsprechende Hilfe“, sagt Stadtkämmerer Johannes Slawig. Er ist Leiter des Krisenstabes, dem unter anderem auch Gesundheitsdezernent Stefan Kühn, Feuerwehrchef Ulrich Zander und Ordnungsdezernent Matthias Nocke angehören. Er wird ergänzt von Vertretern des Jobcenters, der Stadtwerke und der Polizei. „Seit 28. Februar treffen wir uns dreimal in der Woche. Dazu gibt es einen täglichen Einsatzstab, den der Feuerwehrchef leitet“, erklärt Slawig. Wuppertal sei aus seiner Sicht bisher sehr gut durch die Krise gekommen und habe anfangs sogar schneller agiert als das Land. „Das war auch richtig.“
Was die Bekämpfung und Eindämmung der Infektion angeht, sieht Slawig die Stadt grundsätzlich auf der Höhe der Zeit. Die Kommunikation mit den Gesundheitseinrichtungen funktioniere, und das Notkrankenhaus in der Uni-Halle sei nun betriebsbereit. Allein dafür entstehen allerdings Personalkosten in Höhe von annähernd einer Million Euro. Wuppertal muss die Ärzte für die Notklinik selbst bezahlen.
Und das ist nur ein Teil der Zusatzkosten, die Covid 19 für die finanziell ohnehin arg gebeutelte Stadt mit sich bringt. Der Einnahmeausfall durch geringere Gewerbesteuern beläuft sich bisher allein schon auf etwa 20 Millionen Euro, hinzu kommen Rückstellungen von derzeit drei Millionen Euro für Gesundheitsmaterial. Und all das ist erst der Anfang.