Vorfall in Wuppertal Seniorin verliert 10000 Euro bei Corona-Enkeltrick

Wuppertal · Betrüger nutzen die Coronakrise schamlos für neue Varianten des Enkeltricks aus.

Wuppertal: Seniorin verliert 10 000 Euro bei Corona-Enkeltrick
Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Polizei warnt aktuell vor Betrügern, die besonders ältere Menschen um ihr erspartes Geld bringen wollen. Die neue fiese Masche: Täter melden sich meist telefonisch aus Call-Centern mit Sitz im Ausland bei ihren Opfern und gaukeln gekonnt die Erkrankung einer nahestehenden Person vor. Für die medizinische Behandlung würde dringend Geld benötigt, das anschließend von einem Freund, Bekannten oder einer anderen vermeintlich vertrauenswürdigen Person abgeholt werden soll.

Am vergangenen Freitag, 27. März, hatte das dreiste Vorgehen der Straftäter laut Polizei bereits einmal Erfolg: Im guten Glauben, ihrem erkrankten Sohn zu helfen, warf eine 71-jährige Wuppertalerin insgesamt 10 000 Euro, wie zuvor vereinbart, aus einem Fenster in die Hände eines angeblichen Klinikmitarbeiters. Der verschwand mit dem Ersparten seines Opfers, eine Fahndung verlief ergebnislos.

Mit zahlreichen Anrufen
unter Druck gesetzt

Am Donnerstag, 2. April, gab es einen erneuten Versuch, diesmal bei einem ebenfalls 71-jährigen Wuppertaler. Der Betrüger meldete sich als angeblicher Sohn, behauptete, am Coronavirus erkrankt zu sein und in einem Krankenhaus behandelt zu werden. Um die Medikamente zu bezahlen - in diesem Fall Spritzen - benötige er sofort Bargeld. Durch zahlreiche Anrufe des angeblichen Sohns setzten die Täter ihr Opfer unter Druck. Als der 71-Jährige in der Filiale einer Bank Bargeld abholen wollte, wurde ein Mitarbeiter stutzig und informierte die Polizei. Eine identische Geschichte ereignete sich am Dienstag in Remscheid. Auch hier konnte eine Bankmitarbeiterin die Übergabe von 10 000 Euro verhindern, die eine 85-Jährige abheben wollte.

Insgesamt zählt die Polizei im Bergischen Städtedreieck mehrere Versuche dieser Art. Das Polizeipräsidium Wuppertal bittet Angehörige oder nahestehende Personen mit älteren Menschen über die verschiedenen Methoden der Trickbetrüger zu sprechen. Sie warnt, Angerufene sollten stets misstrauisch sein, wenn sie telefonisch um Geld gebeten werden. Sie sollten Geld oder Wertsachen niemals an unbekannte Personen übergeben. Bei verdächtigen Anrufen sollte man die Polizei unter 110 informieren.

(red)
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