Kommentar Soziale Kontrolle hilft

Wuppertal · Hilft soziale Kontrolle? Unser Autor Daniel Neukirchen meint: ja.

 WZ-Redakteur Daniel Neukirchen

WZ-Redakteur Daniel Neukirchen

Foto: Schwartz, Anna (as)

Die Wuppertreppe am Islandufer gilt als Paradebeispiel für eine vertane Chance. In bester Lage sollte ein Bürgertreffpunkt am Stadtfluss entstehen. Mehr als zwei Millionen Euro flossen in die Umgestaltung im Rahmen der Regionale 2006. Im Laufe der Jahre kam dann die Ernüchterung, weil die Treppe schleichend zum Trinkertreff und Drogen-Umschlagplatz wurde – die Spritzen im Gras und die Grafitti an der Mauer rundeten das Bild ab. Zurecht zeigte sich der Verein Neue Ufer frustriert von der Situation.

Unerwartet tat sich in diesem Sommer dann doch noch ein neues Kapitel für die Treppe auf. In den vergangenen Wochen ruhen sich mehr Bürger am Islandufer aus, verbringen dort ihre Mittagspause, sogar Familien suchen Entspannung am Wasser. Und siehe da: Die Drogenszene ist deutlich weniger präsent. Die nahe Außengastronomie fungiert zusätzlich als waches Auge. Viele Faktoren haben sicherlich zu der Situation geführt, wie sie sich jetzt zeigt. Aber: Soziale Kontrolle scheint der Schlüssel zu sein.

Diese Lektion dürfen die Elberfelder nicht vergessen, wenn sie einmal die ersten Schritte in den fertigen Wupperpark Ost setzen sollten. Diesen haben einige schon jetzt in Gedanken als Junkie-Treffpunkt aufgegeben. Doch das muss nicht sein. Die Menschen müssen nur hingehen, beleben, Angsträume nicht zulassen. Eine Gastronomie am richtigen Ort kann helfen, denn der öffentliche Raum ist für alle da.

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