„Bei den jungen Menschen gibt es schon die notwendige Aufbruchstimmung“

Uni-Rektor Lambert T. Koch setzt auf mehr Attraktivität.

Herr Koch. Glauben Sie, dass sich das Bergische Land gerade positiv in einem Umbruch befindet.

Lambert T. Koch: Ganz klar, ja! Keineswegs nur, weil ich ein optimistischer Mensch bin. Es ist tatsächlich so, dass sich insbesondere die bergischen Marktführer nicht nur behaupten, sondern ihre gute Position innovationsgetrieben ausbauen. Das Industrielle im Bergischen ist schon lange kein Relikt vergangener Zeiten mehr, sondern hat einen zukunftsweisenden Anstrich.

Und wie steht es um die Verzahnung der Universität mit der Wirtschaft?

Koch: Wuppertal gehört zu denjenigen Universitäten mit einer besonders stark ausgeprägten Transferkultur. Die Bergische Universität ist inzwischen so gut mit der Wirtschaft und anderen Einrichtungen verzahnt, dass interessierte Studierende nach dem Studium keinen Praxis-Schock mehr erleiden müssen.

Gilt diese Verzahnung auch auf anderen Ebenen?

Koch: Absolut! Wichtig ist eine Vernetzung von Wissensvermittlern auf allen Stufen. Der dahinter stehende Bildungsketten-Ansatz spielt in unserer Region eine bedeutende Rolle. Beispielsweise kooperiert die Bergische Universität mit der Junior-Uni, mit Schulen und der Technischen Akademie, sie hat selbst ein Weiterbildungszentrum gegründet und bietet ein Seniorenstudium an.

Das klingt alles nach intensiver bergischer Zusammenarbeit.

Koch: Wir befürworten die bergische Zusammenarbeit überall dort mit Nachdruck, wo sie Sinn macht. Heute muss man in regionalen Profilen denken und regionale Profile vermarkten, um weltweit wahrgenommen zu werden. Vielleicht kommt man auch dahin, eine gemeinsame bergische Investorentour anzubieten.

Glauben Sie denn, dass die ersten Ansätze der Verzahnung bereits Früchte tragen?

Koch: Ja, unbedingt. Gefühlt ist die Verankerung der jungen Menschen in der Region viel stärker als früher. Das steht im krassen Gegensatz zur sonst oft wahrzunehmenden wehleidigen Nabelschau. Bei jungen Menschen gibt es schon die notwendige Aufbruchstimmung, sie zeigen sich wieder heimatverbunden und wollen ihre Region stärken.

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