Verkehrskonzept: Bürger nehmen vierten Anlauf

Seit den 70er Jahren warten die Cronenberger auf eine Verschönerung des Ortskerns. Nun wurde ein weiteres Konzept entworfen.

Verkehrskonzept: Bürger nehmen vierten Anlauf
Foto: Andreas Fischer

Cronenberg. Was lange währt, wird endlich gut. Bezogen auf den Ortskern in Cronenberg trifft dieser Sinnspruch allerdings nicht zu. Bereits seit 40 Jahren bemühen sich die Bewohner um eine Verschönerung rund um die Hauptstraße.

An Konzepten und Vorschlägen hat es jedenfalls nie gemangelt, wie Rolf Tesche, Vorsitzender des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins (CHBV), erklärt: „Bereits in den Jahren 1978, 1990 und 2003 gab es Konzepte, den Ortskern zu verschönern. Passiert ist allerdings nie etwas.“

Ans Aufgeben haben die Cronenberger jedoch nie gedacht, und so starteten sie vor gut zwei Monaten den nächsten Anlauf, um endlich eine Veränderung herbeizuführen. Unter Mithilfe der Initiative „Cronenberg will mehr!“ sowie weiteren engagierten Bürgern wurden innerhalb kürzester Zeit konkrete Vorschläge für ein Verkehrskonzept ausgearbeitet und in einem Antrag zusammengefasst. Dieser wurde bereits an die Bezirksvertretung weitergegeben und soll in der heutigen Sitzung beschlossen werden. Laut Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé (SPD) sei dies aber nur noch Formsache. „Wir werden den Antrag entgegennehmen und der Stadtverwaltung weiterleiten“, kündigt sie an.

Grundlage für das neuerliche Konzept war die Version von 2003, die lediglich an einigen Stellen überarbeitet werden musste, so Tesche. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Verkehrsführung durch die Ortsmitte. So soll unter anderem der Verkehr nur noch in Richtung Solingen die Hauptstraße passieren dürfen, während der Gegenverkehr in Richtung Elberfeld dagegen über eine Umgehung Rathausstraße/Lindenallee geführt werden soll. Ausgenommen von dieser Regelung wäre der ÖPNV. „Der Ortskern und die Hauptstraße sind ja nichts mehr als eine Durchgangsstraße, da muss dringend was gemacht werden“, sagt Tesche.

Auch die Tatsache, dass es auf der Hauptstraße keine barrierefreie Überquerungsmöglichkeit gibt, wurde ebenso in das Konzept mitaufgenommen, wie auch Verbesserungsvorschläge zum Thema Taktung des ÖPNV im Ortskern, Ausbau des Fuß- und Radwegenetzes sowie Parkraumsituation im Ortskern.

Dass nicht alle Punkte des Konzepts auf Anhieb umgesetzt werden können, darüber ist sich Tesche im Klaren. „Die Umsetzung wird nur in Etappen möglich sein“, sagt er, der aber auch in diesem Punkt einen Vorschlag an die Stadt hat. „Man könnte einige Punkte ja miteinander kombinieren, schließlich sollen bis 2020 einige Straßen erneuert werden. Und in diesem Zusammenhang könnte man sich ja überlegen, gleichzeitig etwas für den Fuß- und Radverkehr oder den Parkraum zu tun. Wir würden der Stadt bei der Planung auf jeden Fall helfen und würden gern mitarbeiten.“

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