Stadtentwicklung Petition für ein besseres Ortsbild in Cronenberg

Cronenberg · Vereine und Initiativen werben im Internet um Unterstützung der Bürger.

Petition für ein besseres Ortsbild in Cronenberg
Foto: Fischer, Andreas (f22)

Auf dem traditionellen Weg haben die Cronenberger schon erste Schritte unternommen und einen Bürgerantrag in die Bezirksvertretung eingebracht. Nun nutzen sie darüber hinaus das Internet: Auf der Seite change.org haben sie eine Petition eingestellt, die Bürger per Klick unterstützen können. Aber auch Unterschriften auf Papier sind gefragt.Das Ziel: ein attraktiverer Ortskern. Vorschläge dazu existieren schon lange, umgesetzt wurden sie bisher nicht. Vor dem Ferien gab es einen erneuten Vorstoß: Die Bürgervereine, die Bürgerinitiative „Cronenberg will mehr“ , die Gemeinschaft Cronenberger Unternehmer und weitere engagierte Bürger haben gemeinsam einen Bürgerantrag bei der Bezirksvertretung eingereicht, die ihn an den Rat weiterleiten soll.

Einbahnregelung und Tempo 30

In ihrem Antrag fordern sie zahlreiche Maßnahmen, die das Ortsbild verbessern und den Aufenthalt wieder angenehmer machen sollen. Ein wichtiger Bestandteil ist die Beruhigung der Hauptstraße zwischen Amboßstraße und Rathausstraße, einerseits durch eine Einbahnstraßenregelung sowie weitgehende Umleitung des Verkehrs über die Lindenallee und Amboßstraße, andererseits eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer. Ein überfahrbarer Mittelstreifen soll Fußgängern die Querung der Straße erleichtern. Die Busse sollen bessere Takte fahren, die Radwege so bis in den Ortskern ausgebaut werden, dass diese für Radfahrer aus allen Richtungen sicher zu erreichen ist. Durch die Verlagerung der Fahrbahnfläche nach Süden sollen auf der nördlichen Seite der Hauptstraße Schrägparkplätze entstehen, die Parkzeit soll mit einer Parkscheibe auf ein oder zwei Stunden begrenzt werden.

Die Vorschläge beruhen unter anderem auf Ideen des 2003 entstandenen Konzepts, die aber nicht umgesetzt wurden. Die Cronenberger wollen jetzt endlich Fortschritte sehen. Anlass sind die geplanten Arbeiten zur Erneuerung der Hauptstraße. Diese sollten für die Veränderungen genutzt werden, so die Idee. Die Bezirksvertreter haben dem Bürgerantrag einstimmig zugestimmt.

Mit Ungeduld warten die Cronenberger auf eine Reaktion: „Passiert ist nichts“; klagt Rolf Tesche, Vorsitzender des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins. Er weiß: „Das Thema war nicht in den Ausschüsse, es wird auch nicht in der nächsten Ratssitzung besprochen.“ Er vermutet, dass zunächst die Fachabteilungen damit befasst werden. „Das kann lange dauern, das wollen wir aber nicht.“

Um ihren Wunsch nach Veränderung mehr Nachdruck zu verleihen, haben die Unterzeichner des Bürgerantrags jetzt eine Online-Petition gestartet. Die fasst die Vorschläge des Antrags zusammen und fragt, ob man auch Verkehrsverbesserungen für nötig halte, ob Rat und Oberbürgermeister aktiv werden sollen, ob Haushaltsmittel bereitgestellt werden sollen und ob die Cronenberger Bürgervereine das Thema „mit allem gebotenen Nachdruck“ weiter verfolgen sollen. Wer zustimmt, soll seinen Klick abgeben. 500 Stimmen sind das Ziel, 321 gibt es schon (Stand Montag, 18 Uhr).

Rolf Tesche sieht die Stadt in der Schuld der Cronenberger: „Drei Planungen in 40 Jahren, keine wurde umgesetzt. Wir fühlen uns schon aufs Abstellgleis gestellt.“ Dass es den Cronenbergern vergleichsweise gut gehe, dürfe kein Argument sein: „Wir zahlen auch Steuern.“ Da die Stadt nur aktiv werden könne, wenn es Fördermittel gebe, müsse nach entsprechenden Fördermitteln gesucht werden.

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