Kirche 3000 Wuppertaler verfolgen die Karfreitagsprozession in Elberfeld

Die italienische Gemeinde zeigte an Karfreitag bereits zum 39. Mal die Prozession.

 Antonio Cacciatore spielte in diesem Jahr zum ersten Mal Jesus.

Antonio Cacciatore spielte in diesem Jahr zum ersten Mal Jesus.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Einen etwas anderen Einstieg in das Osterfest bot am Freitagnachmittag die katholische italienische Gemeinde Wuppertal: Zum 39. Mal führte sie die Karfreitagsprozession durch. Rund 3000 Zuschauer verfolgten nach Polizeiangaben den Leidensweg Jesu, der – erstmals angeführt von Antonio Cacciatore als Jesus – vom Deweerth’schen Garten über den Laurentiusplatz und Neumarkt bis zur Hardt führte. Unter dem Motto „So wie ich euch geliebt habe“ zogen die rund 80 Darsteller der katholischen italienischen Gemeinde durch die Elberfelder Innenstadt – bei strahlendem Sonnenschein und begleitet vom Oberbarmer Blasorchester. Zwischen den sieben Stationen, die unter anderem die Verleugnung des Petrus, den Verrat des Judas und die Verurteilung durch Pilatus zeigten, wurde gemeinsam gebetet und gesungen.

„Im Alltag verschwindet so vieles, daher ist es schön, hier diese Atmosphäre aufzunehmen“, sagte Gerd Roßbach. Er bewunderte, welche Mühe sich die Laiendarsteller gaben. Frank Eversberg fand die Darstellung sehr bewegend. Er sah sich die Prozession zum ersten Mal an und wollte das Osterfest auf diese Art einmal „anders erleben“.

Das war die Karfreitagsprozession in Wuppertal
12 Bilder

Das war die Karfreitagsprozession in Wuppertal

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Foto: Schwartz, Anna (as)

„Für mich gehört die Prozession einfach zum Karfreitag dazu“, sagte Ursula Heise, die sich bereits zum dritten Mal die Prozession anschaute. Ihr gefalle besonders, wie nah die Geschichte an der Bibel dargeboten wurde. „Ich bin beeindruckt, wie viele Zuschauer sich der Prozession anschließen“, erzählte dagegen Hanna Loos. Es sei ein besonderes Gefühl, sich auf diese Weise an den Tod Jesu zu erinnern. „Für viele der Zuschauer ist das bestimmt ein Novum, so wie für mich“, sagte sie auf dem Weg zur Hardt, auf dem die Gemeinde an die Menschen erinnerte, die in Krisengebieten leben oder gerade auf der Flucht sind.

Das Schauspiel führt die Geschichte eindringlich vor Augen

Nicht nur deshalb bezeichnete Hans-Martin Bröcker die Inszenierung als sehr ergreifend. Er erhofft sich, dass die Kirchen zusammenwachsen. „Die Kirchen schrumpfen in ihrer Mitgliederzahl, daher würde ich mir die Prozession als ökumenische Veranstaltung wünschen“, sagte er. Christine Stracke war erstaunt über die vielen Zuschauer, die ihrer Meinung nach sehr gläubig und angetan wirkten. „Man kennt die Geschichte ja schon, daher wirkt das Schauspiel viel dramatischer“, sagte sie nach der Kreuzigungsszene auf der Hardt.

Die katholische italienische Gemeinde in Wuppertal führt die Karfreitagsprozession seit 1980 durch und zieht dabei stets tausende Zuschauer an.

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