Kirche in Wuppertal Ein Freitag mit Zukunft

Osterbotschaft Der Karfreitag wird ein besonderer „Friday for Future“, weil am Ostertag mit Jesus die Liebe Gottes selbst aufersteht.

 Superintendentin Ilka Federschmidt und Stadtdechant Bruno Kurth.

Superintendentin Ilka Federschmidt und Stadtdechant Bruno Kurth.

Foto: ja/Tim Polick

In dieser Woche pausieren sie, die Schülerinnen und Schüler mit ihren Demonstrationen. Protest gegen die Trägheit unserer Politik und unserer Lebenshaltung, Protest für die Zukunft: „Fridays for Future!“ Ein Weckruf der jungen Generation an uns: Wacht auf – für unsere Welt!

Mit ihrer Kreativität, ihrer Unbefangenheit und Entschlossenheit beschämen sie uns, die ältere Generation. Da ist sprühende Hoffnung und eine Ladung Energie. Ob sie nun Christen sind oder anders glauben oder gar nicht religiös sind, sie treffen mit ihrem Eintreten für den kostbaren Lebensraum unserer Erde das Herz der christlichen Osterbotschaft:  Gott liebt diese Welt. Nicht allein dich und mich, die Menschen. Diese ganze wunderbare und zugleich geschundene Welt.

An Ostern feiern wir die Liebe Gottes zu seinen Menschen und zu seiner Schöpfung, die er nicht fallen lässt trotz allem, was dagegen spricht.

In Person finden wir die Leidenschaft Gottes für seine Welt in Jesus Christus. Er gibt sein Leben dafür, dass einmal den Sanftmütigen die Erde gehören wird, dass die Weinenden getröstet sein werden, dass die Barmherzigkeit siegen wird, dass die Menschen leben als Kinder Gottes. So sagt er es in seiner „Bergpredigt“. Das übersteigt alle Klimaziele.

Der Karfreitag, sein Todestag, wird darum ein besonderer „Friday for Future“, weil am Ostertag mit Jesus die Liebe Gottes selbst aufersteht und kraftvoll und lebendig ist, nicht tot zu kriegen. Die Liebe Gottes erhebt sich aus dem Tod, sie weckt in uns sprühende Hoffnung, eine Ladung Energie; sie ruft uns zu einem Aufstand der Liebe gegen die vielen Gesichter des Todes. Die Zukunft gehört ihr, und wenn der Augenschein noch so sehr dagegen steht. Jesus selbst ist nicht über Rosen gegangen, und sein Weg führt auch uns nicht über Rosen - aber in das Leben.

Nein, wir erlösen nicht die Welt. Wir können aber vertrauen, dass Gott sie nicht fallen lässt und sie erlösen wird, und gerade darum lohnt es sich für sie zu kämpfen im Geist seiner Liebe. Als „Oster-Menschen“. Das tun – ob religiös oder nicht – die Schülerinnen und Schüler mit den „Fridays for Future“. Das tut die Hospizhelferin, die mit ihrer Nähe und ihrem Gebet einen sterbenden Menschen begleitet. Das tun unsere Gebete, die die Not von Menschen und die Not unserer Erde in die Hand Gottes hinein beten. Das tun wir, wenn wir – wie beim kommenden Kirchentag – einladen zum Vertrauen auf die Kraft der Liebe Gottes. Das tun die vielen kreativen Experimente und Modelle, in denen Menschen versuchen, mit der Schöpfung zu leben, nicht gegen sie. Alle diese verrückten Impulse, uns zu verändern für eine Zukunft, in der alle leben können.

Ostermenschen vertrauen darauf, dass die Kraft der Auferstehung uns schon im Leben verändern kann, über unser Bitten und Verstehen. Wir laden Sie ein, Ostern zu feiern als „Ostermenschen“ – weit über die Ostertage hinaus!

In diesem Sinn wünschen Ihnen gesegnete und frohe Ostertage
Ihre  Ilka Federschmidt, Superintendentin, und Ihr Dr. Bruno Kurth, Stadtdechant

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