Neue Brücke Remlingrade: Längere Trainingsstrecke für die Kanuten

Der Neubau wird aus der Sportpauschale finanziert. Sportler erhalten eine 1000-Meter-Streckefür das Training.

Beyenburg. Geld für einen Neubau? Gibt’s nicht. Das zumindest war die erste Auskunft von Seiten der Stadt, nachdem bekannt wurde, dass die Brücke Remlingrade so marode ist, dass sich eine Sanierung nicht mehr lohnt. Doch wenig später gab es Entwarnung. Geld wäre doch da — aus der Sportpauschale. Begründung: Mit dem Neubau könnte für die Kanuten eine Trainingsstrecke von gut 1000 Metern geschaffen werden — ein lange gehegter Wunsch der Sportler.

„Das ist ja fast schon eine unendliche Geschichte“, sagt Peter Hartwig (SPD), Vorsitzender des Sportausschusses. Der langjähriger Kanute erinnert sich an seine erste Stadtmeisterschaft auf dem Beyenburger Stausee 1961. „Schon damals wurde uns vom ehemaligen Sportausschussvorsitzenden die Trainingsstrecke versprochen.“

Der Haken: Die bisherige Brücke ist einfach zu niedrig. Die Strecke der Kanuten ist bislang daher „nur“ 850 Meter lang.

Trotz der eher schlechteren Bedingungen sammelten die Kanuten große Erfolge. Wuppertaler wie Hans-Martin Röse und Klaus von der Twer vertraten ihre Stadt bei Olympischen Spielen. Früher sei der Beyenburger Stausee, auf dem derzeit vier Klubs trainieren, sogar Bundesstützpunkt gewesen. Lange Jahre lang, wie Hartwig betont. Doch das ist Vergangenheit, räumt Hartwig ein. Von den guten Leistungen sei man heute weiter entfernt.

Deshalb hofft er, dass sich durch den Neubau der Brücke und die damit verbundene Schaffung der Trainingsstrecke der Stellenwert des Kanusports wieder erhöht.

Hans-Walter Humme von der Fachschaft Kanu wäre ebenfalls froh, wenn der Neubau steht. „Wir warten schon lange, das ist ein Ärgernis.“ Mit der längeren Strecke hätte der Kanusport wieder mehr Perspektiven. „Und das Kleinod Beyenburger Stausee bleibt auch erhalten.“ Etwa 390.000 Euro wird die neue Brücke laut Planung kosten. Dass 300.000 Euro dabei aus der Sportpauschale kommen, sorgt auch für kritische Stimmen. Weil der Döppersberg teurer werde, ständen keine Mittel zur Sanierung bereit, weshalb die Stadt ein „Schlupfloch“ gesucht habe, lauten die Vorwürfe.

Hartwig sieht das anders. Die Mittel seien aufgrund von Umplanungen etwa beim Brandschutz der Uni-Halle frei geworden. Außerdem sei die Brücke nicht nur für die Kanuten wichtig, schließlich führe auch der beliebte Wanderweg um den Stausee über die Brücke.

Ein Aspekt, der auch in der Bezirksvertretung Langerfeld noch einmal hervorgehoben wurde. Dezernent Frank Meyer machte jedenfalls Hoffnung: „In einem Jahr würde ich gerne schon drüber laufen.“ Eine Übergangslösung werde es bis dahin aber „defintiv nicht geben“, so Meyer.

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