Jahresbilanz „Stabil in schwierigem Fahrwasser“

Für das vergangene Jahr weist die Sparkasse Wuppertal eine Bilanzsumme von 7,274 Milliarden Euro auf.

 Die Stadtsparkasse hat Bilanz gezogen.

Die Stadtsparkasse hat Bilanz gezogen.

Foto: JA/Stadtsparkasse

Mit einer Bilanzsumme von 7,274 Milliarden Euro hat die Stadtsparkasse Wuppertal das Geschäftsjahr 2019 „stabil“ abgeschlossen. Bei einem Plus von vier Millionen Euro im Vergleich zu 2018 konnte das gute Ergebnis des Vorjahres wiederholt werden. Der Vorstand der Stadtsparkasse wertet die Entwicklung als Erfolg, denn 2019 sei es in „schwierigem Fahrwasser“ gelungen, die Lebensverhältnisse des Einzelnen und der Gemeinschaft in Wuppertal zu verbessern sowie das Eigenkapital der Stadtsparkasse zu steigern.

Mit einem Ende der Niedrigzinsphase rechnet Gunther Wölfges, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Wuppertal, auch nach dem Wechsel an der Spitze der Europäischen Zentralbank von Mario Draghi zu Christine Lagarde nicht. Das Sparen haben die Wuppertaler deshalb allerdings nicht aufgegeben. Der Zuwachs im Bestand der Privatkunden lag 2019 bei 180 Millionen Euro.

„Die Wege, wie gespart wird, ändern sich vor dem Hintergrund der Niedrigzinsphase zunehmend“, sagt Gunther Wölfges. Die Kunden investieren in Aktien, festverzinsliche Wertpapiere und Investmentfonds. Der Wunsch, sein Geld in Immobilien anzulegen, sei groß, aber bei steigenden Immobilienpreisen lasse er sich nicht immer erfüllen, sagt Axel Jütz, Vorstand der Sparkasse. Daher habe die Geldanlage in Aktien und Immobilienfonds gegenüber dem Immobilienkauf inzwischen einen größeren Stellenwert. Im vergangenen Jahr erfüllten sich fast 2000 Familien mit Hilfe der Sparkasse den Traum von den eigenen vier Wänden. Im Vergleich zu den rheinischen Metropolen sei die Lage auf dem Immobilienmarkt relativ entspannt. „Die Gefahr einer Immobilienblase in Wuppertal sehe ich jedenfalls nicht“, sagt Gunther Wölfges.

Mehr als zwei Millionen Euro
für mehr als 450 Projekte

1822 sei die Sparkasse mit der Idee gegründet worden, die Menschen mit allen geldwirtschaftlichen Produkten, also auch Versicherungen, zu versorgen. „Was wir erwirtschaften, wollen wir an die Menschen in der Stadt zurückgeben, um ihre Lebensqualität zu verbessern“, so Wölfges. 2019 seien rund 1000 gemeinnützige Vereine und Institutionen unterstützt worden. Mehr als zwei Millionen Euro hat die Spendenplattform „Gut für Wuppertal“ in Zusammenarbeit mit der WZ für mehr als 450 Projekte bisher eingespielt. Die Spender unterstützt die Sparkasse regelmäßig mit Verdoppelungsaktionen.

2019 erzielte die Stadtsparkasse einen Überschuss von 11,3 Millionen Euro, die Eigenmittelquote konnte von 18,6 auf 19,2 Prozent gesteigert werden. Das Rückgrat des Geschäfts bilden die 182 700 Privatgirokonten und die knapp 30 000 Geschäftsgirokonten. Die 2019 von der Sparkasse Wuppertal an Firmenkunden vergebenen Kreditzusagen lagen mit 495 Millionen Euro auf dem Niveau der beiden Vorjahre. Vor allem in Bauvorhaben und weniger in Maschinen wurde investiert. Mit der Abdeckung sowohl bei den Privat- als auch Geschäftskunden ist die Sparkasse Marktführer. „2020 sind keine Erhöhungen der Kontoführungsgebühren geplant“, sagt Gunther Wölfges.

Die Kunden der Stadtsparkasse müssen 2020 weder Negativzinsen noch den Wegfall von Filialen fürchten. Aktuell sind 34 Filialen auf das Stadtgebiet verteilt, die City-Filiale im Köbo-Haus wird erst 2021 eröffnet. Mitte 2020 wird eine neue Selbstbedienungs-Filiale zwischen den City Arkaden und dem Drogeriemarkt Rossmann eröffnet, die SB-Filialen an der Alten Freiheit und in der Schwebebahn-Station Döppersberg ersetzen soll.

Von 1,14 Millionen persönlichen Kontakten zwischen Kunden und Mitarbeitern in den Filialen im Jahr 2019 berichtet Patrick Hahne, stellvertretendes Vorstandsmitglied. Dem stehen 45 Millionen Aufrufe digitaler Leistungen über das Handy gegenüber.

„Wir müssen auf der Kostenseite aufmerksam bleiben, um uns nicht zusätzlichen Druck zu machen“, sagt Wölfges und verweist auf hohe Investitionen für digitale Angebote. Die Anzahl der Mitarbeiter ging hingegen von 1226 auf 1187 zurück.

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