Jugendbeteiligung Die Stadt will jungen Leuten eine Stimme geben

Wuppertal · Stadt und Jugendrat haben ein Konzept entworfen, damit im Wahlkampf zur Kommunalwahl auch die Perspektive junger Menschen wahrgenommen wird.

Damit im Wahlkampf zu den Kommunalwahlen im kommenden Jahr auch die Perspektive junger Menschen wahrgenommen wird, hat die Stabsstelle Bürgerbeteiligung der Stadt gemeinsam mit dem Jugendrat ein Konzept entworfen, jugendliche Sichtweisen aufzunehmen. Das stellte Marina Wereschaev vom Jugendrat im Jugendhilfeausschuss vor.

„Ich finde es sehr toll, dass es dieses Projekt geben wird“, betonte die junge Frau. „Es ist wichtig, dass Jugendliche das Gefühl bekommen, dass sie beteiligt werden und dass ihre Stimme zählt.“ Das Projekt solle auch dazu dienen, junge Menschen zum Wählen zu motivieren – bei der Kommunalwahl können Jugendliche ab 16 Jahren wählen.

In drei Phasen sollen Ideen und Forderungen junger Menschen zu einem Oberthema gesammelt werden, um sie nach der Wahl an den wieder- oder neu gewählten Oberbürgermeister zu übergeben. Als mögliches Oberthema stehen derzeit „Freizeit“ und „Umweltschutz“ in der engeren Auswahl.

Stabsstelle und Jugendrat werden für die erste Phase Workshops entwickeln. Im Frühjahr sollen dann zehn solcher Workshops an Schulen und Jugendeinrichtungen stattfinden, zum Beispiel in Rahmen von Projektwochen.

Dabei sollen die Jugendlichen zu dem dann festgelegten Oberthema Anliegen und Wünsche sammeln und diskutieren. Diese ersten Ergebnisse werden von der Stabsstelle auf der Online-Plattform „www.talbeteiligung.de“ nach übergeordneten Themenblöcken zusammengeführt.

In der zweiten Phase haben dann alle Wuppertaler Jugendlichen vier Wochen lang die Möglichkeit, auf der Internet-Plattform „Talbeteiligung.de“ die Themen zu ergänzen, zu kommentieren und eigene Ideen auszuformulieren.

Im Konzept heißt es, dass die Moderation des Online-Dialogs von Jugendlichen, der Verwaltung und – falls erforderlich – von einem externen Dienstleister übernommen wird. Auch die Einbeziehung von Umfragen über Instagram oder die App Wupp’n‘Go sei möglich.

Maßnahmen-Katalog
der Wuppertaler Jugend

Mitarbeiter der Verwaltung und Mitglieder des Jugendrates werden die Eingaben aus den Workshops und dem Online-Dialog zu einem „Maßnahmenkatalog der Wuppertaler Jugend“ zusammenfassen. Dieser wird auf der Internetseite veröffentlicht und kann von jedem Wuppertaler Jugendlichen noch einmal kommentiert und bewertet werden.

Der dritte Akt ist die Übergabe an den neu- oder wiedergewählten Oberbürgermeister und den neugewählten Rat. Das soll im Rahmen eines Abschlussfestes zelebriert werden. Innerhalb des folgenden halben Jahres sollen Politik und Verwaltung alle Vorschläge auf ihre Machbarkeit prüfen und eine Kommentierung und mögliche Umsetzung der Ergebnisse veröffentlichen.

Im Konzept wird der Stellenwert dieses Feedbacks betont: „Wichtig ist, um keinen Frust bei den jungen Menschen hervorzurufen, dass die Ergebnisse in die jeweiligen Fachressorts gespielt werden und dort – falls politisch gewünscht – nach Umsetzungs- und Finanzierungsmöglichkeiten gesucht wird.“

Wünschenswert finden die Konzeptentwickler auch eine frühzeitige Einbindung von Politikerinnen und Politikern. Sie fordern diese auf, sich beim Abschlussfest mit den Jugendlichen auszutauschen und ihre Unterstützung für ein mögliches Projekt/Thema zu signalisieren.

Nachdem auch der Wuppertaler Stadtrat dem Konzept-Entwurf zugestimmt hat, soll es jetzt an die konkrete Ausarbeitung gehen.

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