Neue Regeln: In der Halle bald ohne Bande?

Die neuen Regeln gelten noch nicht, sorgen aber schon für Diskussionen.

Neue Regeln: In der Halle bald ohne Bande?
Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. Außenlinie statt Bande, ein Ball der höchstens 30 Zentimeter hoch springt, kein Rempeln und Grätschen, kleinere Handball-, statt Jugendtore — wenn es nach dem Deutschen Fußball Bund geht, wird der Hallenfußball künftig nur noch nach sogenannten Futsalregeln gespielt. Ab 1. Januar 2015 ist das für Fußball-Turniere auf Verbandsebene bereits vorgeschrieben, ab 1. Januar 2016 soll es dann für alle Turniere gelten.

Die öffentliche Bekanntmachung des DFB, die genau darauf abzielt, hat bei Verbänden und Vereinen, die sich erst langsam mit dem Thema beschäftigen, allerdings für Verunsicherung und teilweise auch Verärgerung gesorgt. „Das ist eine ganz eigene Sportart, ich glaube nicht, dass die Leute das sehen wollen. Gerade die Bande macht den Hallenfußball doch attraktiv“, sagt etwa Peter Janssen, der das alljährliche Hallenturnier des SV Bayer am zweiten Januar-Wochenende organisiert. Dort wird, wie auch bei den Stadtmeisterschaften in der Uni-Halle eine Woche zuvor, oder beim Südhöhenturnier des SSV Sudberg und dem Wuppercup im Dezember selbstverständlich noch mit Bande und nach den alten Regeln gespielt.

„Nur weil der DFB dadurch in der Fifa-Rangliste im Futsal steigen würde, sollen wir jetzt nach den Regeln spielen. Da machen wir definitiv nicht mit“, legt sich Michael Wieden, Vorsitzender des SSV Sudberg für das Südhöhenturnier auch bereits für die Zukunft fest.

Günter Schmitz, zuständig für das Schiedsrichterwesen beim Fußballverband-Niederrhein, ist ebenfalls skeptisch, ob sich die Weisung des DFB so durchsetzen lasse. Der Arag-Niederrheinpokal 2015 in der Halle werde noch nach alten Regeln gespielt. „Es ist noch ein Übergangsjahr, und die Qualifikation ist ja auch nach den alten Regeln abgelaufen“, sagt Schmitz.

Wolfgang Vaak, Kreisschiedsrichterobmann für Wuppertal-Niederberg ist auch kein Freund der neuen Regeln. Dass Futsal den klassischen Hallenfußball ablösen könnte, sieht Vaak noch nicht: „An der Futsal-Liga für Erwachsene beteiligen sich gerade zwei Wuppertaler Teams, daran kann man den Grad der Akzeptanz vielleicht auch ablesen.“ Den ersten Futsal-Lehrgang für Schiedsrichter hat es im Kreis mit gut 20 Beteiligten dennoch bereits gegeben, um gerüstet zu sein.

Stärker durchgesetzt hat sich Futsal bereits im Jugendbereich. Am Sonntag finden in der Halle Adlerbrücke die Kreismeisterschaften der C- (ab 9.30 Uhr) und B-Junioren (ab 15 Uhr) mit jeweils acht Teams statt. Dort kann sich jedermann ein Bild davon machen, wie vielleicht in Zukunft der Hallenfußball generell aussehen könnte.

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