Kultur in Wuppertal Konzertreihe mit listigem Hintergrund

Björn Krüger hat befreundete Musiker zusammengetrommelt, als Vorprogramm treten die Kinder aus der Feuerwache auf.

Kultur in Wuppertal: Konzertreihe mit listigem Hintergrund
Foto: Boris Traper/Kevin Niedernhöfer

Wuppertal. Jan Röttger, Jörg Degenkolb-Degerli, André Wiesler, Fan-Gesänge, Birk Schöneich und Ghosttown Dancehall: Eine dynamische Veranstaltungsreihe hat Björn Krüger, Musikpädagoge und Schlagzeuger, für die Alte Feuerwache in der Ferienzeit auf die Beine gestellt, Premiere ist am Sonntag.

Kultur in Wuppertal: Konzertreihe mit listigem Hintergrund
Foto: Boris Traper/Kevin Niedernhöfer

Die Konzerte und Lesungen sind gut und publikumsträchtig — aber eigentlich auch ein Mittel zum Zweck. „Meine Idee war, zum 25-jährigen Bestehen der Alten Feuerwache zwei Fäden zusammenzuspinnen“, sagt Krüger. „Die erste Überlegung war, wie wir es schaffen, all die kreativen Aktivitäten, die mit Kindern in der Feuerwache passieren, öffentlich vorzustellen. Die zweite Idee war, mein Netzwerk in Wuppertal anzukurbeln: Welche Musiker haben Lust und Zeit, hier aufzutreten?“

Das sind einige, denn eine wiederbelebte Bühne in der Feuerwache ist auch für die Musiker interessant. Mark Tykwer und Mark Rieder von Talflimmern treten Björn Krüger zudem sonntags für die Veranstaltungen den Innenhof auf — die Sonntage hatten die Veranstalter des Kino-Open-Airs bisher gelegentlich für spontane Sondervorführungen genutzt.

Zum Auftakt spielen der Wuppertaler Singer-Songwriter Jan Röttger, der nach ein paar Jahren in Berlin wieder in seiner Heimatstadt lebt, und der gebürtige Hamburger Pop-Rock-Sänger Georg auf Lieder, der im Mai sein zweites Album herausgebracht hat. „Die beiden haben schon einige Doppelkonzerte gemacht“, sagt Krüger, „sie singen immer abwechselnd einen Song, das ist ziemlich reizvoll.“

Doch die Besucher „bekommen zusätzlich vor dem Konzert etwas zu sehen, womit sie nicht gerechnet haben“, so Krüger: einen Auftritt von Kindern aus der Kulturwerkstatt. An diesem Sonntag haben sieben Mädchen und Jungen aus der Theatergruppe um 19.30 Uhr ihren Auftritt: Sie singen mit Karaoke-Unterstützung ihre Lieblingssongs. In der Woche darauf, wenn Wuppertaler Autoren (s. Kasten) ihre Texte lesen, ist die Zirkusgruppe am Start — „die brennen seit Wochen drauf, weil sie so selten auftreten“.

Das Vorprogramm der Kinder dauere maximal 20 Minuten, sagt der Organisator. Um 20.15 Uhr beginne dann das Konzert. „Wir sind mit 10 Euro ein bisschen teurer als Talflimmern, aber wir wollen den Künstlern viel vom Eintritt abgeben“, erklärt Krüger. Der übrige Erlös soll in die Arbeit der Kulturwerkstatt fließen.

Die Konzertreihe in den Ferien sei auch ein Versuch, ob die Leute die Feuerwache als Konzertort annehmen. Die ersten Rückmeldungen seien allerdings so positiv, dass er jetzt schon Lust auf mehr bekomme, sagt Krüger. Möglicherweise könne man auch die Innenbühne im ehemaligen Lokal Royan zu besonderen Gelegenheiten neu beleben: „Es gab einfach jahrelang niemanden, der sich um diese Bühne gekümmert hat.“

Zum Abschluss am 14. August tritt Krüger mit seiner Band Uncle Ho auch selbst auf: „Bei Talflimmern ist der Zuschauerraum ja bestuhlt. Ich bin gespannt, was passiert: Das hatten wir mit Uncle Ho nämlich noch nie.“

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