Wuppertal „Screenshot 16“ - Kunst mit allen Mitteln

In „Screenshot 16“ zeigen Kunststudenten eine große Bandbreite: von zuckenden Installationen bis Malerei und Plastik.

Wuppertal:  „Screenshot 16“ - Kunst mit allen Mitteln
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Mitten im Raum steht ein mit schwarzer Tusche gefülltes Becken, aufgeständert auf unbehandelten Baumästen. In der Mitte ragt ein Erdhaufen empor und die rundum angebrachten Extentions reichen fast bis zum Boden. Sie haben sich mit der Tusche vollgesogen, die nun langsam auf den darunterliegenden alten Teppich tropft. „Ich arbeite gern mit spiegelnden Flächen“, beschreibt Momo Trommer ihr Werk und sieht es als eine Mischung von Okkultem und Heimischen.

Sie ist eine der rund 25 Kunststudierenden, die an der diesjährigen Ausstellung „Screenshot 16“ teilnehmen und ihre Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Grafik, Fotografie, Video und Installation präsentieren. Anne Flohr hat sich für eine Wandmalerei entschieden. „Mit einem minimalen Eingriff konnte ich so eine große Wirkung erzeugen und die Länge der Flure einfangen“ erklärt sie ihr großes, gelbes, an ein Tor erinnerndes Gemälde.

Sehr abwechslungsreich ist die Ausstellung mit ihren über 60 Exponaten. Ein Hingucker sind die Elektroinstallationen von Marc Kox. Schwarze Schläuche auf weißer Leinwand installiert oder in einem, mit Styropor gefüllten Karton drapiert, bewegen sich, durch einen magnetischen Impuls gesteuert, zuckend wie lebendig. Assoziationen an Insekten oder einen Mäuseschwanz drängen sich auf.

Eine Mischung aus geometrischen Formen zeigt Martina Verbocket in ihrer raumgreifenden Installation und kombiniert Malerei und Grafik. Mitten im Raum stehen die „Kopffüßler“ von Ivo Kiefer. Dreibeinige Holzpyramiden tragen als Dach, oder dem Titel entsprechend als Kopf, eine Malerei, die eben diese Installation zeigt.

Lisa Wisse kommt von der Aktmalerei und gebraucht auf ihren großflächigen Bildern die Farbe als Masse und zeigt hier nicht mehr körpergebundene Formen. Sie malt auf unterschiedlichen Materialien und bezieht diese in Form und Farbgebung in ihr Werk mit ein.

Carolina Jacutschi hat den ihr in der Ausstellung zugewiesenen Platz als kleines Zimmer installiert. Dabei integrierte sie die vorhandenen Gegenstände. Hinter einer halboffenen Tür zeigt sie malerisch eine weite Landschaft, der Feuerlöscher bekam rote Füße.

Auch zwei Bilder von Tom Sandow sind zu sehen, gleichzeitig stellt er unter dem Titel „Bad Painting“ weitere Werke im Rektoratsgebäude aus. Wie angedeutet wirken seine Figuren, als wäre Gesichter und Gestalt noch nicht vollendet. Gerne nimmt er Comics und Filme als Vorlage, Cowboys mit ihren Pferden oder Matrosen sind zu erahnen.

Als „nachlässig“ beschreibt er selber seine Malerei, die teilweise wirkt, als sei sie noch nicht vollendet und zufällig zusammengestellt. Oft erscheinen die Gestalten ins Groteske verzogen und karikaturesk überzogen.

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