Bert Fastenrath: Pasta, Pop und ganz viel Jazz
Der Gitarrist musiziert mit Freu(n)den in der Bandfabrik und unterrichtet an der Musikhochschule.
Wuppertal. Die Geige in der Hand, Mozart-Etüden unter dem Arm - das althergebrachte Bild eines Musikschülers zieht heute nicht mehr. "Die Kinder wachsen mit Popmusik auf, das kann man nicht ausklammern", sagt der Musikpädagoge Bert Fastenrath.
Die jungen Instrumentalisten wollen auch im Unterricht die Hits ihrer Lieblingsgruppen spielen oder jazzig improvisieren. Damit die Instrumental-Lehrer dem nicht hilflos gegenüberstehen, unterrichtet Fastenrath freitags drei Stunden lang an der Wuppertaler Musikhochschule Jazz und Pop. Mit diesem Wahlpflichtfach ist die Hochschule innovativer als die meisten anderen.
Fastenrath lehrt die Studenten Pop- und Jazzharmonielehre, informiert sie über geeignete Stücke für Schüler und zeigt ihnen in Zusammenarbeit mit der Bergischen Musikschule, wie man eine Band leitet. "Durch den Trend zum Klassenmusizieren wird das immer wichtiger", so die Erfahrung des Langerfelders, der außerdem noch die Musikschule in Radevormwald leitet.
Dort hat er als vermutlich erster in Deutschland eine gesamte 5. Realschulklasse mit Popmusik anfangen lassen. Die Kinder lernen Gitarre, Bass, Keyboard und Gesang und musizieren dann sehr bald gemeinsam.
"Ich war am Anfang skeptisch. Aber es funktioniert sehr gut und macht Spaß", lobt Fastenrath, der bei dem Projekt zwölf Kinder auf einmal an die Gitarre heranführt. "Auch die Klassengemeinschaft ist viel besser geworden."